Die Bündner Hotellerie blickt im Vergleich zum langjährigen Mittel wiederum auf eine gute Sommersaison zurück. Die rekordhohen Logiernächtezahlen aus dem Vorjahr konnten jedoch nicht mehr überall egalisiert werden. Rückschläge im Vorjahresvergleich verzeichneten insbesondere die bei Schweizer Gästen beliebten Betriebe in den Regionen Flims Laax Falera, Valbella Lenzerheide und Unterengadin, das ergab eine Umfrage der Bündner Sektion von HotellerieSuisse unter ihren Mitgliedern.
In den internationaler ausgerichteten Regionen trug die allmähliche Rückkehr der ausländischen Gäste zu einem wesentlich besseren Abschneiden bei. Die Sektionen St. Moritz und Chur und Umgebung berichteten sogar von einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Im Median über alle Betriebe lag der Rückgang der Logiernächte bei 9 Prozent.
Gleichzeitig wurden aber in praktisch allen Verbandssektionen die Hotelpreise angehoben. Im Mittel wurde es rund 5 Prozent teurer, in einem Bündner Hotel zu übernachten.
Buchungsstände: Herbst durchzogen, Winter gut
Ähnlich wie der Rückblick auf die Sommersaison gestaltet sich der Ausblick auf den bevorstehenden Herbst. Destinationen, die während der Pandemie von zahlreichen Schweizer Gästen besucht wurden, vermelden aktuell einen Buchungsstand unter demjenigen des Vorjahres. Im Median über alle Sketionen liegt der Buchungsstand für den Herbst 10 Prozent unter den Zahlen der Vorjahres.
Besser als 2021 könnte dagegen der Winter verlaufen. Trotz einiger Unsicherheiten bezüglich der Energieversorgung, der Pandemiesituation und der wirtschaftlichen und geopolitischen Grosswetterlage auf dem europäischen Kontinent verzeichnen die Hotels im Bündnerland einen höheren Buchungsstand für die kalte Jahreszeit als noch vor einem Jahr. Einzig in den Regionen Pontresina/mittleres Engadin und Surselva liegen die Hotelbuchungen noch unter dem Wert aus dem Vorjahr.
13 Prozent der Fachkräfte-Stellen können voraussichtlich nicht besetzt werden
Eine Sorge für die Beherbergungsbetriebe ist und bleibt der Fachkräftemangel: «Die Rekrutierungsschwierigkeiten von Fachkräften halten an und werden sich hinsichtlich der Wintersaison kaum entschärfen», schreibt der Branchenverband dazu.
Rund 13 Prozent der Stellen, die eine ausgebildete Fachkraft erfordern, könnten gemäss Umfrage voraussichtlich nicht besetzt werden. Am schwersten hätten es die Hotelbetriebe in den Sektionen Arosa, Klosters und Surselva. Weniger herausfordernd sei die Situation in den grenznäheren Sektionen, die eher auf Grenzgänger zählen können. (htr/stü)