Basel hat den Zuschlag für die Austragung des Eurovision Song Contest 2025 erhalten. Die Stadt setzte sich im finalen Auswahlverfahren der SRG gegen Genf durch. Die Entscheidung für Basel als Austragungsort wurde Donnerstagabend gefällt und Freitagmorgen von der European Broadcasting Union (EBU) offiziell bestätigt. Die Referendumsdrohung der Jungen SVP habe die Genfer Kandidatur «sicherlich belastet», so Vincent Subilia, Generaldirektor der Genfer Industrie-, Handels- und Dienstleistungskammer (CCIG).
Für Basel bedeute der ESC eine enorme Chance sagt Franz-Xaver Leonhardt, Präsident von HotellerieSuisse Basel & Region: «Es ist ein Geschenk und eine grosse Verantwortung zugleich».
Auch Basel Tourismus sieht im ESC eine grosse Chance: «Der ESC ist weit mehr als seine Ausstrahlung im TV; er ist ein Spektakel von grosser Anziehungskraft, bei dem tausende Fans eine Woche lang ein musikalisches Festival feiern», erklärt Letizia Elia von Basel Tourismus.
Hotelzimmer für ein Drittel der erwarteten Fans
Bereits jetzt sind alle 5000 Zimmer, die während der ESC-Tage zur Verfügung stehen, ausgebucht. Die Hotelbetriebe in der Region haben dabei moderate Preiserhöhungen beschlossen: Im Vergleich zum vergangenen Mai werden die Übernachtungspreise im kommenden Mai nur um 50 Franken höher sein. Hochgerechnet auf die zehn ESC-Tage werden die Basler Hotels so rund 2,5 Millionen Franken mehr Umsatz erzielen. «Langfristig wird der ESC dann hoffentlich so richtig einschenken», fügt Leonhardt hinzu.
Die Hotels in Basel können jedoch nur etwa ein Drittel der erwarteten Fans unterbringen. Die rund 20'000 übrigen Gäste werden auf Zeltplätzen und in privaten Unterkünften übernachten. Dies könnte die Preise für Angebote wie Airbnb und ähnliche Plattformen deutlich in die Höhe treiben. Leonhardt appelliert daher an die Vernunft der Basler Bevölkerung: «Bitte jetzt kein Preis-Wucher bei Airbnb.»
Herausforderung und Chancen für die Destination Basel
Hauptaustragungsort des ESC 2025 wird die St. Jakobshalle sein. Die SRG bezeichnete das Basler Angebot als das Beste, insbesondere aufgrund der Eignung der Halle, der kreativen Ideen für Side-Events und der Nachhaltigkeitskriterien. Die Nettoausgaben des Kantons Basel-Stadt für die Veranstaltung werden auf 34,9 Millionen Franken geschätzt. Der Grosse Rat wird am 11. September darüber entscheiden, doch angesichts der bereits im Juni verabschiedeten Resolution des Parlaments gilt eine Zustimmung als sicher.
Trotz der Euphorie gibt es auch Gegenstimmen: Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hat das Referendum gegen die Finanzierungsvorlage angekündigt. Ungeachtet dessen blickt Basel optimistisch in die Zukunft. Die Stadt will nicht nur durch den ESC, sondern auch durch die Austragung der Frauen-Fussball-Europameisterschaft 2025 ihre Position als bedeutende Veranstaltungs- und Tourismusdestination stärken.
Langfrist vom ESC profitieren
Basel sieht die Ausrichtung des ESC als Chance, das eigene Image als Pop- und Partystadt zu schärfen und wirtschaftlich nachhaltig zu profitieren. «Es geht nicht ums schnelle Geld, sondern darum, dass Basel langfristig vom ESC profitiert», betont Leonhardt. Auch für die renovierte St. Jakobshalle sei der ESC ein bedeutender Impuls, um sich neu zu positionieren.
Die Stadt wird während der Show-Tage im Mai 2025 im Rampenlicht stehen und eine breite internationale Aufmerksamkeit geniessen. Die Veranstalter erwarten Millionen von Zuschauern und eine enorme mediale Präsenz, die Basel auf die weltweite Bühne katapultieren könnte.
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