Das Nachhaltigkeitslabel für Beherbergungsbetriebe Ibex Fairstay organisierte am 16. Januar den Ibex Fairstay Weiterbildungs- und Netzwerktag. Rund 70 Entscheidungsträgerinnen und Fachexperten aus der Hotellerie und Tourismus nahmen am Anlass in Basel teil.
Das Ziel des Events – mit dem Motto Sichtwechsel – war, den Teilnehmenden neue Inputs für die Unternehmungsführung mitzugeben und das Netzwerk von nachhaltigkeitsaffinen Personen in der Branche zu fördern.
Positive Prognose für kommendes Jahr
Roland Zegg, Präsident Ibex Fairstay, und Geschäftsführerin Anita Gschwind, zeigten nach einer Begrüssung auf, wie ihre Geschäftsstelle den Trend zur nachhaltigen Betriebsführung in der Hotellerie spüre. Zudem stellten sie eine positive Prognose für die kommenden Jahre. Zegg erklärte weiter, wie sich das Thema Nachhaltigkeit in der Branche über die Jahre verändert hat.
Letizia Elia, Direktorin Basel Tourismus, begann die Vortragsreihe im Namen der Tourismusorganisation. In ihrem Vortrag «Eine Stadt erfindet sich neu» zeigte sie, wie sich der Tourismus in Basel verändert hat und wie die Stadt sich auf dem Markt positioniert. Am Schluss gewährte die Basler Tourismusdirektorin einen Einblick in die Tourismusstrategie und der integrierte Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit.
Diversifizierung als Geschäftsmodell
Raphael Wyniger, Inhaber und Geschäftsleiter des Traditionshauses «Der Teufelhof Basel», stellte seinen Betrieb vor und erzählte in seinem Referat «Vom Hotelier zum Unternehmer» von seinen Erfahrungen der Diversifizierung in andere Branchen. So gehören seit 2020 unter anderem eine Brauerei und seit 2021 eine Confiserie zur Wyniger Gruppe, unter der auch die Hotelbetriebe geführt werden. Wyniger präsentierte zudem seine Pläne für agile Mitarbeiterorganisation.
Die «Berglodge 37» stellte Anita Gschwind vor. Das Hotel ist von Grund auf nach nachhaltigen Standards und mit regionalen Materialien gebaut. Initiant Martin Reichle setzt konsequent auf gesundheitsfördernden und naturnahen Tourismus sowie auf authentische Begegnungen unter den Gästen.
Mit seinem Referat «Vom Sportler zum Hotelier» zeigte Jan Pyott, Direktor Hotel Glacier Grindelwald, die Unterschiede und Parallelen von Spitzensport und Hotelalltag auf. Der ehemalige Triathlet und seine Frau Justine eröffneten das Hotel im Jahr 2017. Pyott berichtete über die Herausforderung, sich das fehlende Fachwissen bei laufendem Betrieb anzueignen. Durch die Erfahrungen seiner regen Reisetätigkeit während der Sportlerkarriere falle es Pyott leicht, die Perspektive des Gastes einzunehmen und die eigenen Angebote daran auszurichten.
Nach dem Mittagessen im Restaurant des Hotel Odelya erhielten die Teilnehmenden bei einem Rundgang einen Einblick hinter die Kulissen des Seminarhotels und in den vorgelagerten Naturgarten.
Inspiration und Weitblick am Nachmittag
Dominik Flammer, Inhaber Public Food History GmbH, ging in seinem Input auf die Basler Esskultur ein. Er zeigte eindrückliche Bilder aus längst vergangenen Tagen, die in der heutigen Zeit wieder an Relevanz gewinnen. Flammer erklärte zudem, wie die regionalen Produkte in der Gastronomie wieder aufgelebt und zelebriert werden können. Er appellierte zu mehr Mut in der kulinarischen Geschichte und dem Perspektivenwechsel von gestern und heute.
Den Abschluss machte die PR und Marketingspezialistin Julia Faulhaber, Inhaberin von Faulhaber Marketing GmbH. Anhand von Beispielen zeigt sie, wie schnell negative Presseberichte die Glaubwürdigkeit von Firmen und Personen in Frage gestellt werden können. Während ihres Vortrages erklärte sie den Begriff Greenwashing und führt aus, wie sich die Hoteliers und Hoteliéren mit konkreten Grundlagen und Fakten davor schützen können. In ihrem «Sichtwechsel» zeigte sie auf, wie der Umgang mit Journalisten und Medienhäuser für beide Seiten gewinnbringend wird.
Gemütliches Get-together
Am Vorabend der Tagung startete die Veranstaltung bereits mit einem ungezwungenen Abendessen im «Der Teufelhof Basel». Gastgeber Raphael Wyniger führte die Teilnehmenden durch die alten Mauern des Traditionshauses. (mm)
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