Die Regionalverbandskonferenz von HotellerieSuisse, bestehend aus der Verbandsleitung und den Präsidien der Regionalverbände, hat die Ja-Parole zu den geplanten Ausbauschritten der Nationalstrassen gefasst. Dieser Ausbau ist aus Sicht der Branche entscheidend, um die Erreichbarkeit der Betriebe zu verbessern und die Attraktivität des Standorts Schweiz zu stärken. 

Dem stetig gestiegenen Verkehrsaufkommen müsse durch punktuelle Ausbauschritte an Knotenpunkten Rechnung getragen werden. Denn ein gut ausgebautes Nationalstrassennetz habe unmittelbare Auswirkungen auf die Reise der Gäste und die Logistik der Zulieferer von Beherbergungsbetrieben. Staus und stockender Verkehr hätten unnötige zusätzliche Transportkosten und Verzögerungen zur Folge, schreibt HotellerieSuisse. 

Zu den beiden Mietrechtsvorlagen sowie der KVG-Revision, über die das Schweizer Stimmvolk ebenfalls am 24. November abstimmt, wurden keine Parolen gefasst. 
 
Knotenpunkte in Agglomerationen an das Verkehrsaufkommen anpassen 
Das Verkehrsaufkommen auf dem Nationalstrassennetz hat zwischen 1990 und 2019 um über 130 Prozent zugenommen. Besonders von Staus auf den Nationalstrassen betroffen sind die Agglomerationen Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Basel, Zürich, Winterthur, St. Gallen und Lugano. Die verstopften Nationalstrassen führen zu Rückstaus in Agglomerationen und Ausweichverkehr auf Kantons- und Gemeindestrassen.

Die direkten Folgen davon seien eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit, eine Einschränkung des Fuss- und Veloverkehrs, eine Behinderung des öffentlichen Verkehrs auf Busrouten sowie eine geminderte Lebensqualität an befahrenen Strassen, schreibt HotellerieSuisse. Um die Situation zu entschärfen, sei ein punktueller Ausbau der Nationalstrassen notwendig. 

Erreichbarkeit der Beherbergungsbetriebe 
Ein gut ausgebautes Nationalstrassennetz habe unmittelbare Auswirkungen auf die Reise der Gäste: «Es ist entscheidend, dass Gäste aus dem nahen Ausland, die mit dem Auto anreisen, sicher und möglichst ohne Verzögerungen ihr Ziel in der Schweiz erreichen können», sagt Martin von Moos, Präsident von HotellerieSuisse. Dies gelte besonders für die Ost-West-Achse der A1 sowie die Verbindung über Basel Richtung Deutschland. Diese Autobahnen seien zentrale Zugangstore für Gäste aus dem nordeuropäischen Raum.

Hinzu kämen die Auswirkungen auf die Zulieferer der Beherbergungsbetriebe. Für die städtische Beherbergungsbranche, die auf Zulieferer aus der Agglomeration und von ausserhalb ihrer Destination angewiesen ist, würden Staus unnötige zusätzliche Transportkosten und Verzögerungen bedeuten, merkt der Branchenverband an. Diese Faktoren würden die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des gesamten Tourismus beeinträchtigen. Ein leistungsfähiges Nationalstrassennetz sei somit von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Schweizer Beherbergungs- und Tourismusbranche. 

Investitionen in andere Verkehrsträger 
Ein Ausbau der Nationalstrassen sei angesichts der Verkehrslage ein notwendiger Schritt. HotellerieSuisse setzt sich jedoch für möglichst nachhaltige Tourismuskonzepte ein. Der Tourismus in der Schweiz sei auf eine gut funktionierende und umweltfreundliche Verkehrsinfrastruktur angewiesen.

Nur durch eine starke Kombination aus Strasse und Schiene könne die Erreichbarkeit von touristischen Zielen nachhaltig sichergestellt werden. Ein weiterer Ausbau der Nationalstrassen schliesse daher die Notwendigkeit der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs nicht aus. (mm)