Ein Gastbeitrag von Andreas Züllig, Präsident HotellerieSuisse und Gastgeber Hotel Schweizerhof Lenzerheide
Die Entwicklung der Situation rund um den Coronavirus stellt den Tourismus und speziell für die Beherbergungsbranche vor grosse Herausforderungen. Wir erleben schweizweit massive Einbrüche von Buchungen sowie Stornierungen von bereits getätigten Reservationen. Trotz der momentan schwierigen Situation bin ich beeindruckt von der Solidarität, die gegenwärtig in der Branche herrscht. Im Austausch mit und unter den Mitgliedern von HotellerieSuisse zeigt sich jedoch deutlich, dass konkrete politische Unterstützung nötig ist. Ich habe diese Einschätzung gestern dem Wirtschaftsminister Guy Parmelin deutlich aufgezeigt. Um die Branche zu stützen, fordern wir momentan folgende kurzfristige Massnahmen:
• Der schnelle und unbürokratische Zugang zu Kurzarbeit, damit Personalkosten in den Betrieben gesenkt und Arbeitslosigkeit verhindert werden kann. Gerade im Zuge der Fachkräftethematik ist die Kurzarbeit entscheidend für unsere Branche.
• Ein unkompliziertes Programm zur Bewältigung von Liquiditätsengpässen, welche betriebswirtschaftlich gesunde Betriebe treffen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die breite Unterstützung in diesen Forderungen zeigt sich auch in den eingereichten Vorstössen der Nationalräte Candinas und Badran, welche vom Bundesrat zu den von uns gestellten Forderungen ebenfalls rasch möglichst Antworten fordern. Um die Entwicklungen zu beschleunigen, stellen wir dem Bundesrat und den Behörden laufend aktuellste Informationen zu, um die Lage in der Beherbergung und im Tourismus deutlich zu machen. Wir nehmen eine kontinuierliche Beurteilung der wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lage vor, und passen unsere Forderungen entsprechend an. Kann die Verbreitung des Virus nicht innert Kürze eingedämmt werden, so gilt es zusätzliche Massnahmen wie Sonder- und Impulsprogramme zur gezielten Nachfrageförderung zu fordern.
Sowohl als Unternehmer als auch als Verbandspräsident weiss ich, wie man sich auf schwierige Situationen einzustellen hat. Das Ausmass der Corona-Ausbreitung konnte jedoch kaum vorhergesehen werden und trifft uns alle in bisher ungeahnter Härte. In der aktuellen Lage ist es entscheidend, dass wir uns als Verband unsere Pflicht wahrnehmen und uns stark und geeint mit weiteren Akteuren im Tourismus für unsere Mitglieder einsetzen.