(Medienmitteilung) Seit Sommer ist die App «Augmented Swiss Heritage» online und macht Davoser Sehenswürdigkeiten aus den Bereichen Kunst, Kultur, Gesundheit und Sport erlebbar, indem sie deren Betrachtungen mit digitalen Elementen unterstützt. So stehen einige der rund 30 animierten Sehenswürdigkeiten beispielsweise auch im Wald oder an der Langlaufloipe. «Mit Augmented Reality bringen wir die Kunst Ernst Ludwig Kirchners in die Landschaft – und gleichzeitig möchten wir damit Wanderer, Biker:innen und Langläufer:innen ins Museum locken», wird Severin Bischof, Geschäftsführer des Kirchner Museums, in der Mitteilung zitiert. Die Inhalte der App wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum und dem Heimatmuseum Davos erarbeitet. Sie zeigen den Aufstieg von Davos vom einst verschlafenen Bergbauerndorf zum mondänen Kur- und Tourismusort sowie Treffpunkt der europäischen Wissenschafts- und Kulturszene.

Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Der Schweizer Tourismus habe in Bezug auf das Thema Digitalisierung noch Potenzial nach oben; heisst es in der Mitteilung. Dies sei auch in Anbetracht des derzeitigen Tourismusangebots offenkundig, welches sich vielerorts auf Klischees einer heilen Bergwelt mit Kühen, Bergen und idyllischen Dörfern reduziert. Dabei spielt die Schweiz gerade im Tech-Sektor, der auch im Tourismus immer wichtiger wird, ganz vorne mit.

Darin liegt laut Mitteilung eine grosse Chance, alternative Angebote für ein technik-affines Publikum zu entwickeln. «Wir wollten explizit ein Produkt für den Tourismus kreieren», sagt Projektleiterin Simonne Bosiers, Dozentin am Institut für Multimedia Production der FH Graubünden. «In dieser Branche werden bislang oft klassische Mittel eingesetzt.»
 
Destination und Museen wirkten mit
Aus der Idee entstand die App «Augmented Swiss Heritage». Diese ist ein gemeinsames Produkt der Software-Entwicklerin Afca.ag und der Kulturwissenschaftlerin Onna Rageth (Institut für Tourismus und Freizeit) sowie der Medienwissenschaftlerin Simonne Bosiers (Institut für Multimedia Production) – unter Mitwirkung des Kirchner Museums, des Heimatmuseums Davos und der Destination Davos Klosters. Die Fachhochschule Graubünden war zuständig für die Kuration und Content Creation, die Afca.ag entwickelte die Software.

Sportler:innen ins Museum locken
Die Forschenden untersuchen anhand der App, wie die Nutzererfahrung von Augmented-Reality-Anwendungen im Hinblick auf das bewusste Erleben und die aktive Teilnahme verbessert werden kann. Ein weiteres Projektziel ist es, dass die App auch als Vorlage für andere Destinationen genutzt werden kann. «Wir haben die Grundlagen – Prozesse, technisches Know-how und Qualitätskriterien – für eine schweizweite Vervielfältigung erarbeitet», sagt Bosiers. Davos ist das Pilotprojekt, der «Showcase», der Forscherinnen. Andere Destinationen können die App übernehmen und an ihre Bedürfnisse anpassen.

Das Neuartige besteht darin, Inhalte, die den Menschen kaum bekannt oder zugänglich sind, für sie verfügbar zu machen und diese virtuellen Inhalte audiovisuell in einer Komposition mit der Realität zu präsentieren.