Das neue Konzessionsgesuch hatte Eurobus bereits Ende Oktober 2019 angekündigt, als das Unternehmen das innerschweizerische Fernbus-Angebot bis auf weiteres einstellte. Die damals sechs «Swiss-Express»-Busse waren auf drei öffentlichen Linien in der Schweiz unterwegs gewesen. Seither gibt es keine innerschweizerischen Fernbusse mehr.
Neues Gesuch von Eurobus
Eurobus hat inzwischen ein neues Fernbus-Konzessionsgesuch beim BAV eingereicht. BAV-Sprecher Michael Müller bestätigte einen Bericht der CH-Media-Zeitungen vom Dienstag.
Ebenfalls hängig ist das Konzessionsgesuch des österreichischen Anbieters Dr. Richard. Dieser will einen Busbetrieb auf den Strecken Zürich Flughafen-Zürich-Bern, Zürich-Basel-Bern sowie Zürich-Luzern-Bern anbieten.
BAV-Sprecher Müller gab mit Verweis auf die laufenden Verfahren keine Einzelheiten zu den Gesuchen bekannt. Allgemein versuche das BAV, mit beiden Anbietern gemeinsam eine Lösung auszuhandeln, wenn sich zwei Gesuche überschneiden, damit deren Angebote sich nicht gegenseitig konkurrenzierten, sagte er. Auch für bestehende Betriebe dürfen die Busse keine Konkurrenz sein.
Roger Müri, Leiter Fernbus bei Eurobus, nahm am Dienstag keine Stellung zum Gesuch. Eurobus wolle die Rückmeldung des BAV abwarten, teilte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
SEV forderte Verzicht
Der vorläufige Betriebsschluss von «Swiss-Express» erfolgte nur rund anderthalb Jahre nach dem operativen Start. Zwar seien die Passagierzahlen gestiegen und die Kunden hätten positive Rückmeldungen gegeben, stellte der Anbieter im Oktober fest. Doch die Nachfrage sei deutlich unter den Erwartungen geblieben.
Die Gewerkschaft SEV bezeichnete damals das Experiment mit Fernbussen in der Schweiz als gescheitert. «Dieses Geschäftsmodell ist nicht tragfähig», gab sie zu bedenken und kritisierte die Arbeitsbedingungen der Busbranche. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) solle auf das Ausstellen von neuen Fernbuskonzessionen verzichten. (sda)