Am 23. November fand die 21. ordentliche Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) statt. Im Geschäftsjahr 2023/2024 wurde die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) – die gemeinsame Betriebsgesellschaft BAAG und der Genossenschaft Lenk Bergbahnen (LBB) – gegründet. Seit dem 1. Oktober 2023 hat sie den operativen Betrieb übernommen.
Durch die Übertragung aller operativen Tätigkeiten an die BAL AG wandelte sich die BAAG von einer Seilbahnbetreiberin zu einer Immobilien- und Anlagenverwalterin. Der Betriebsertrag der BAAG setzt sich nun aus Mieteinnahmen der an die Tochtergesellschaft vermieteten Infrastrukturen sowie aus übrigen Erlösen zusammen. Für das Geschäftsjahr 2023/2024 betrug der Betriebsertrag 4'035'079 Franken. Das Ebitda lag bei 2'912'543 Franken, nach betriebsnotwendigen Abschreibungen von 2'573'046 Franken resultierte ein Jahresgewinn von 125'459 Franken.
Massnahmen zur Effizienzsteigerung
Die BAL AG erzielte trotz einer herausfordernden Wintersaison einen Verkehrsertrag von fast 25 Millionen Franken im Winter und 768'857 Franken im Sommer. Die Gastronomieerträge blieben mit knapp 3,5 Millionen Franken unter den Erwartungen. Insgesamt erwirtschaftete die BAL AG Einnahmen von 31,3 Millionen Franken, ein Ebitda von 9'530'399 Franken, Ebit liegt bei 499'958 Franken.
«Wir müssen insbesondere die Ertragssituation in der Gastronomie deutlich verbessern und unsere Anlagen in den Monaten Januar und März sowie im Sommer besser auslasten. Zudem müssen wir Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Betriebskosten ergreifen. Diese sind nötig, damit wir den wirtschaftlichen Herausforderungen wie Inflation, Fachkräftemangel und Energiepreise besser begegnen können», erklärt Nicolas Vauclair, CEO BAL AG.
Blick in die Zukunft
Bezüglich des Projekts «Direttissima» – Ersatz der Sillerenbahn – informierte die BAAG über Genehmigungsvorbehalte des Amts für Gemeinden und Raumordnung (AGR) im September. Diese erforderten ein erneutes Verfahren mit öffentlicher Auflage, wodurch die Genehmigung frühestens Ende März 2025 erwartet wird. Zudem haben seit Projektbeginn 2017 gestiegene Bau- und Maschinenkosten zu einer erwarteten Verteuerung des Projekts um 15 bis 20 Prozent geführt.
Nach 24 Jahren als Direktor der BAAG wurde Markus Hostettler verabschiedet – er tritt Ende Januar 2025 in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Nicolas Vauclair, übernimmt die Geschäftsführung der BAAG am 1. Januar 2025. «Für uns ist es ein Glücksgriff, dass wir mit Nicolas Vauclair eine Persönlichkeit als neuen Direktor gewinnen konnten, die uns und unsere Strukturen bereits bis ins Detail kennt und sich seit Jahren mit Herzblut und Kompetenz für die Region Adelboden-Lenk einsetzt», so Verwaltungsratspräsident René Müller. (mm)