Die Region Zürich verzeichnete im vergangenen Jahr 7,3 Millionen Logiernächte – das sind 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Jede fünfte Logiernacht in der Schweiz fand in der Region Zürich statt. Vor allem Gäste aus der Schweiz machen mittlerweile gerne einen Kurztrip nach Zürich.

So stieg die Zahl der Übernachtungen der Schweizer Gäste um 7,9 Prozent. Damit würden sie nun 38,2 Prozent aller Logiernächte ausmachen – mehr als ein Drittel aller Übernachtungen, wie Zürich Tourismus mitteilte.

Beliebt ist Zürich auch bei Gästen aus Nordamerika: Deren Zahlen legten um 14,2 Prozent zu. Mit einem Marktanteil von 13,4 Prozent stellen Touristinnen und Touristen aus den USA mittlerweile die zweitgrösste Gästegruppe.

Schlechter lief es hingegen mit den Gästen aus Europa: Vor allem Briten verbrachten weniger häufig Zeit in der Region Zürich. Aber auch Deutsche reisten seltener hierher. Bei den deutschen Gästen beträgt der Rückgang 3 Prozent, bei den Briten gar 10,5 Prozent.

Mehrheit der Bevölkerung ist tourismusfreundlich
Dennoch ist die Tourismusregion Zürich zufrieden. «Wir sind überzeugt, dass echter Erfolg mehr bedeutet als reines Wachstum», so Thomas Wüthrich, Direktor Zürich Tourismus. Es gehe darum, den Tourismus so zu gestalten, dass er nicht nur für die Gäste, sondern auch für die lokale Bevölkerung einen Mehrwert bedeute.

Aktuell finden gemäss einer Umfrage 88 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner, dass der Tourismus positive Effekte für sie mit sich bringe. «Dazu wollen wir Sorge tragen.» Zürich soll als «lebenswerte Premium-Destination» weiterentwickelt werden. Die Besucherinnen und Besucher sollen länger bleiben und sich mit Zürich verbunden fühlen.

Dabei sollen sie die Freizeit- und Kulturangebote nutzen, die auch die Bevölkerung mag – nicht nur die klassischen Touristen-Angebote. Aktuell bleiben die Gäste im Schnitt 1,8 Nächte lang in der Region.

Studie soll Potenzial als Kongress-Standort klären
Einen neuen Anlauf nimmt die Tourismusregion Zürich beim Thema Kongresse. «Wir müssen etwas tun, um dabei zu sein», sagte Wüthrich vor den Medien. Kongresse seien ein starker Wertschöpfungsfaktor. Diese Gäste würden das Doppelte ausgeben wie Individualtouristen.

Derzeit werde in einer Studie das Potenzial dafür abgeklärt. Zürich ist bisher kein Standort für grosse, internationale Kongresse. Auch die Renovation des Kongresshauses am See änderte an dieser Situation nichts. (keystone-sda)