Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.
Neben der Schweiz und Liechtenstein werden auch Polen, Jordanien und Mauritius so eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen werden Thailand, Usbekistan und St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts in Berlin für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
Einschränkungen schädlich für den Tourismus
HotellerieSuisse bewertet es als «verheerend», dass Deutschland die Schweiz wegen hoher Corona-Infektionszahlen zum Hochrisikogebiet erklärt hat. Eine Quarantäne von zehn Tagen für Ungeimpfte würde sicher Gäste davon abhalten, Ferien in der Schweiz zu verbringen, sagte Karin Sieber, Verbandssprecherin, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Freitag.
Auch Massnahmen der Schweiz selbst machten die Lage schwierig, sagte Sieber. Zwar hob der Bundesrat am Freitag Quarantäneauflagen für Einreisende etwa aus Grossbritannien, den Niederlanden und Belgien auf. Ab Samstag müssen Einreisende aus allen Ländern, auch Geimpfte und Genesene, aber einen negativen PCR-Test vorlegen und nach der Einreise einen weiteren Test machen. Zuvor sei die Schweizer Hotellerie noch zuversichtlich gewesen, die Talsohle durchschritten zu haben, sagte Sieber. Das habe sich innerhalb von wenigen Tagen geändert. [RELATED]
Der Verband Schweiz Tourismus sieht die Einstufung als Hochrisikogebiet dagegen gelassener. «Alle Reisebeschränkungen sind für den Schweizer Tourismus schädlich», sagte zwar ein Sprecher der DPA. Allerdings sei die Impfquote in Deutschland so hoch, dass immer noch viele Deutsche frei in die Schweiz einreisen könnten. «Und das wäre immer noch besser für die Branche als die Situation im letzten Winter 2020/2021 ganz ohne ausländische Gäste.» (awp/sda/dpa/npa)