Aus den Erfahrungen seit der ersten Welle 2020 und zahlreichen Expertengesprächen hat die Leitung der Taskforce «Corona II Engadin wieder 23 Szenarien ausgearbeitet, die mögliche Auswirkungen der Pandemie in den kommenden acht Monaten beschreiben. Die Szenarien sollen den Betrieben helfen, sich auf mögliche Entwicklungen vorzubereiten, ihre Kader dafür auszubilden und ihre Mitarbeitenden auf die noch immer andauernde Pandemie zu sensibilisieren.
Für den Sommertourismus 2021 in Südbünden sei laut Taskforce entscheidend, dass sich die Gäste in der Region weiterhin sicher und wohl fühlen. «Die konsequente und einheitliche Umsetzung der Schutzkonzepte durch die Betriebe und die wegweisende Teststrategie des Kantons Graubünden werden – wie schon im ablaufenden Winter – sehr wichtige Arbeit dafür leisten», sagt Jan Steiner, Mitglied der Geschäftsleitung der Engadin St. Moritz Tourismus AG und Co-Leiter der Taskforce..
Die warme Jahreszeit, die Impfung von immer mehr Menschen und die gezielte Teststrategie des Kantons werden vermutlich helfen, die Pandemie in Graubünden im kommenden Sommer abzuschwächen. Zu diesem Schluss kommt die Taskforce «Corona II Engadin». Sie hat sieben Faktoren beschrieben, die den touristischen Sommer in den Alpen bestimmen werden:
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die Entwicklung der Pandemie in der Schweiz
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die internationale Entwicklung der Pandemie
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Virusmutationen, Wirksamkeit vorhandener Impfstoffe, Entwicklung neuer Impfstoffe
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Impfkampagnen in der Schweiz und in unseren touristischen Kernmärkten
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Massen-, Firmen, und Schultests in Graubünden
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die Akzeptanz von Schutzkonzepten, Selbstdisziplin und Einhaltung bei der Bevölkerung und bei den Gästen
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die warme Jahreszeit und die Möglichkeit, mehr Zeit im Freien zu verbringen
«Das Engadin bereitet sich auf einen starken Sommer 2021 vor. Die Schutzkonzepte haben seit letztem Frühling gut funktioniert. Sie werden weiterentwickelt und bleiben uns zumindest in Teilen noch bis in den kommenden Herbst oder Winter erhalten», sagt Jan Steiner.
Er geht davon aus, dass Auslandreisen wohl auch im kommenden Sommer kompliziert bleiben. Dies werde einen Teil der Gäste aus dem nahen Ausland davon abhalten, in die Region zu kommen. Andererseits würden auch Schweizer Gäste wohl eher im Inland bleiben und könnten der Alpenregion wie in den beiden Vorjahren zu einem touristisch starken Sommer verhelfen. «Entsprechend gehen wir von einem guten Sommergeschäft aus,» so Steiner.
Der Erfolg der Impfkampagnen in der Schweiz und dem Ausland sei für das weitere Tourismusjahr bestimmend, schreibt die Taskforce in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Handbuch für den Sommer. «Trotz einiger Unsicherheiten zur Wirksamkeit der Impfung gegen die mutierten Viren sind wir zuversichtlich, dass die Massnahmen des Bundes in der Gastronomie und bei Veranstaltungen im Frühsommer gelockert und im Laufe des weiteren Jahres vielleicht sogar aufgehoben werden können», erklärt Christian Gartmann, Initiant und Co-Leiter der Taskforce. «Voraussetzung für eine Normalisierung ist aber eine zügige Durchimpfung der Risikogruppen und der gesamten Bevölkerung.» (htr/npa)