Die neue Regel soll am Freitagmorgen (4.00 Uhr Ortszeit; 5.00 Uhr MEZ) in Kraft treten und auch für britische Staatsbürger gelten, wie das Verkehrsministerium in London mitteilte. Der Test darf demnach bei Verlassen des Herkunftslandes höchstens 72 Stunden alt sein und muss bereits vor Abreise von der Airline, Bahngesellschaft oder dem Schiffsbetreiber kontrolliert werden.
Unabhängig vom Testergebnis müssen sich zudem alle Einreisenden für zehn Tage in Quarantäne begeben. Ausnahmen von der Testpflicht gelten unter anderem für Kinder bis zehn Jahren und Passagiere, die aus anderen Teilen des Vereinigten Königreichs einreisen, sowie Lkw-Fahrer. Dadurch soll der Warenfluss sichergestellt werden. Britischen Staatsbürgern, die sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben, ist eine Heimreise ausdrücklich verboten.
Britische Grenzbeamte sollen dem Ministerium zufolge stichprobenartig kontrollieren, ob die Testregeln eingehalten werden. Bei Verstössen werden demnach mindestens 500 Pfund (umgerechnet 550 Euro) Geldstrafe fällig, zudem sollen auch Transportunternehmen zur Kasse gebeten werden. Medienberichten zufolge ist damit zu rechnen, dass andere Landesteile in den kommenden Tagen ebenfalls ihre Einreiseregeln verschärfen werden.
«Die Regeln werden wahrscheinlich bis zum Ende des derzeitigen Lockdowns gelten», kündigte der parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Robert Courts an. Allerdings sollten die Massnahmen schon vorher auf den Prüfstand gestellt werden.
Trotz des harten Lockdowns bewegen sich die aktuellen Corona-Fallzahlen in Grossbritannien weiterhin auf hohem Niveau. Immer mehr Covid-19-Patienten müssen im Krankenhaus behandelt werden. Verantwortlich dafür machen die Regierung und Mediziner unter anderem eine neue, wohl noch ansteckendere Virus-Variante, die in Teilen des Königreichs grassiert. Zudem werden die Regeln zur Eindämmung des Erregers nicht mehr so konsequent eingehalten.
Pro 100'000 Einwohner zählte Grossbritannien vergangene Woche mehr als 600 Neuinfektionen. Die Anzahl der Toten überstieg am Wochenende die Schwelle von 80 000 – und das sind nur diejenigen, die in den vier Wochen vor ihrem Tod positiv auf das Virus getestet wurden. (sda/dpa/og)