Im vergangenen Jahr verzeichnet die Schweizer Beherbergungsbranche einen erneuten Rekord bei den Logiernächtezahlen. 2024 wurde dabei das Vorkrisenniveau nicht nur bei den inländischen, sondern auch den ausländischen Gästen wieder erreicht. Martin von Moos, Präsident von HotellerieSuisse, sagt: «Die erfreuliche Tatsache, dass die Logiernächte steigen und wir in den letzten Jahren Rekordwerte erzielen konnten, ist das Resultat der harten Arbeit von allen Tourismusakteuren.»
Martin Nydegger doppelt nach und sagte an der Medienkonferenz in Zürich am 20. Februar: «Der helvetische Tourismus ist ein Exportschlager. Die Schweiz ist in turbulenten Zeiten eine No-Drama-Destination».Im aktuellen kompetitiven Umfeld heisst die Philosophie des Schweizer Tourismusmarketings «Travel Better» – oder in den Worten von Martin Nydegger: «Das neue zukunftsweisende ST-Marketing jagt nicht einfach nur Frequenzen, sondern führt die richtigen Gäste zur richtigen Zeit an die richtigen Orte».
Weiteres Wachstum in der Beherbergungsbranche
Mit 42'830’588 Logiernächten verzeichnet die Schweizer Beherbergungsbranche – gemessen an den Logiernächten – das beste Jahr aller Zeiten. 2024 wurden 2,6 Prozent oder 1'071’505 Logiernächte mehr als im Vorjahr 2023 generiert. In den Städten zählten die Beherbergungsbetriebe 4,7 Prozent mehr Logiernächte. In den klassischen Feriendestinationen resultierte ein Plus von 0,9 Prozent. Die inländische Nachfrage schloss leicht über dem Vorjahreswert mit Plus 0,1 Prozent ab. Die treibende Kraft beim Wachstum stellt die Zunahme bei den ausländischen Logiernächten dar – mit einem ein Plus von 5,1 Prozent oder 1'059'062 Logiernächten.
Erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie wurde 2024 nicht nur insgesamt, sondern auch bezogen auf ausländische Gäste das Niveau vom Jahr 2019 übertroffen (+ 1,6 %). Die Situation in den ausländischen Märkten ist sehr unterschiedlich. Aus den Vereinigten Staaten konnten beispielsweise 13,9 Prozent, also 426’741 Logiernächte mehr als im Vorjahr verzeichnet werden.
Im Vergleich zu 2023 fehlten vor allem Gäste aus dem Vereinigten Königreich (- 4.1 %; - 69’126), gefolgt von Thailand (- 23.6 %; - 55'172) sowie den Golfstaaten (- 4.4 %; - 37’034). Die Nachfrage aus China verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr das zweithöchste Wachstum mit einem Plus von 46,6 Prozent oder 230'525 Logiernächten. Dies sei allerdings auf das nach wie vor tiefe Niveau 2023 zurückzuführen, kommentiert HotellerieSuisse. Auch 2024 fehlten im Vorkrisenvergleich noch immer noch 666'905 Logiernächte aus China – ein Minus von 47,9 Prozent.
Die Krux mit den Logiernächten
Auch wenn das Resultat sehr erfreulich sei, konnten nicht alle Regionen und Destinationen im gleichen Masse vom Rekordjahr profitieren. In einigen Regionen und Destinationen habe sich die Zimmerzahl in den letzten Jahren erhöht, was zu einer Reduktion der Zimmerauslastungen führte, heisst es weiter.
In 8 von 13 Tourismusregionen lag die Bruttozimmerauslastung unter dem Niveau von 2019. Die alleinige Betrachtung der Logiernächtezahlen sei folglich nicht aussagekräftig und müsse immer im Gesamtzusammenhang betrachtet werden. Neben der Auslastung würden weitere Faktoren wie die Kostenseite und die Gesamtbetrachtung aller Geschäftsbereiche der Betriebe eine entscheidende Rolle spielen.
Stärkung des Branchenimage
Die grösste Herausforderung der Branche blieb 2024 der Arbeitskräftemangel. HotellerieSuisse setzt sich gemeinsam mit den Regionalverbänden und seinen Mitgliedern auf verschiedenen Ebenen ein, um diesem entgegenzuwirken. Mit der Lancierung der Social-Media-Kampagne #lovetohost engagiert sich der Verband für ein positives Branchenimage. Die Kampagne erreichte seit August 2024 über 1,5 Millionen Menschen auf TikTok und Instagram.
Das im vergangenen Jahr neu eingeführte Angebot «Betreuung für Ausbildungsbetriebe» für Berufsbildende und Ausbildungsverantwortliche soll die Ausbildungsbetriebe unterstützen. Ausserdem ist der Verband Mitträger des Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramms «Top-Ausbildungsbetrieb». Durch diese und weitere Initiativen will HotellerieSuisse die Beherbergungsbranche als attraktive Arbeitgeberin positionieren, um Fachkräfte und Talente zu gewinnen und langfristig zu halten.
HotellerieSuisse verzeichnet auch einen kontinuierlichen Zuwachs bei den Mitgliederbetrieben. Sie generierten im vergangenen Jahr 76,8 Prozent aller Logiernächte in der Schweiz. (mm)