Sie wollten so zeigen, wie sie sich moderne Mobilität in der Stadt vorstellen: «Inklusiv, langsam und energiesparend». Zu der Kundgebung aufgerufen hatte das Komitee «Formel E ade». Unterwegs erhielten die Demonstrierenden viel Applaus von Anwohnern und Zaungästen. Für Unmut sorgte bei Angestellten des Veranstalters der Umstand, dass Werbebanner entlang der Rennstrecke in grossem Stil weggerissen wurden.
Der Formel-E-Zirkus gastiert am kommenden Wochenende in Bern. Bereits gelten in den betroffenen Quartieren umfangreiche Verkehrsbeschränkungen. Der rot-grün dominierte Gemeinderat hatte das Rennen bewilligt, zum Ärger der rot-grünen Parteien. SP und Grünes Bündnis gehören dem Komitee gegen das Rennen an, obwohl sie in der Stadtregierung drei von fünf Sitzen haben.
Rennen als umweltschädlich eingestuft
Aus Sicht der Gegner ist das Formel-E-Rennen umweltschädlich. Mehr als tausend Lastwagenfahrten seien notwendig, und tausende autobegeisterte Zuschauer würden wohl mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. Das seien alles vermeidbare Fahrten. Letztlich diene der Anlass nur der Tourismusbranche und dem Veranstalter. Elektro-Autos seien kein wirksames Mittel, dem Klimawandel entgegen zu wirken, sofern der Automobilverkehr nicht massiv reduziert werde.
Das Komitee hat sich zum Ziel gesetzt, «dass nie wieder Autorennen in der Stadt Bern durchgeführt werden». Die Formel E gastierte 2018 in Zürich und wird nächstes Jahr in die Limmatstadt zurückkehren. 2021 soll es ein Rennen in Genf geben. Wie es danach weitergeht, ist offen. (sda)