Der Garantiefonds der Schweizer Reisebranche befürchtet keine Überforderung durch die Pleite des drittgrössten deutschen Reiseanbieters FTI. «Falls FTI Schweiz tatsächlich Konkurs gehen sollte, dann bin ich aber zuversichtlich, dass wir einen solchen Konkursfall finanziell bewältigen könnten», sagte Garantiefonds-Geschäftsführer Marco Amos dem Tourismusportal «Travelnews».
Dies auch dank der Sicherheitssumme, die FTI hinterlegen musste, sagte Amos weiter: FTI Schweiz sei aber noch gar nicht Konkurs im Gegensatz zum deutschen Mutterkonzern FTI Touristik GmbH, der bereits beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hatte. [RELATED]
«Insofern sind wir noch gar nicht im Spiel, die Verträge laufen Stand heute noch weiter. Aber klar, wir stehen im direkten Kontakt und stellen fest, dass FTI bemüht ist, einen allfälligen Schaden so tief wie möglich zu halten», sagte Amos weiter.
Kundenfreundliche Zahlungsabwicklung
Zudem gewähre FTI den Reisebüros eine kundenfreundliche Zahlungsabwicklung, das Geld werde relativ spät eingezogen. «Das heisst, dass ein Grossteil der Reisen in Zukunft noch gar nicht bezahlt sind. Somit kann das Reisebüro, wenn es denn eine Anzahlung vom Kunden verlangt hat, dem Kunden den Betrag direkt rückerstatten», sagte Amos.
Klar, das Reisebüro sei verärgert, weil es umbuchen müsse. Und der Kunde sei unzufrieden, weil er vielleicht ein nicht mehr so günstiges Reisepacket erhalte, so Amos weiter.
«Falls nun eine vermittelte und bezahlte Reise ansteht, und die nicht angetreten werden kann, dann greift der Garantiefonds. In den nächsten Tagen wissen wir zum Ausmass und den Details des Falles dann sicherlich mehr», sagte der Geschäftsführer des Garantiefonds.
Zukunft schien eigentlich gesichert
Europas drittgrösster Reisekonzern nach TUI und Dertour hatte nach monatelangen Rettungsbemühungen die Segel gestrichen. Vom Insolvenzantrag unmittelbar betroffen ist laut den Angaben zunächst nur die Veranstaltermarke FTI Touristik. In der Folge würden aber auch für weitere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt. Die Frage des Konkursantrags für FTI Schweiz scheint damit nur eine Frage der Zeit zu sein. (keystone-sda)