Die anderen Veranstaltungen im Umfeld des Marathons eingeschlossen wie den Frauen- und den Nachtlauf, wären nächste Woche etwa 17'000 Sportlerinnen und Sportler im Engadin erwartet worden. Durchgeführt wird der Anlass seit 1969. Es ist das erste Mal, dass er ausfällt, weil die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler gefährdet sein könnte. Einmal, 1991, fand die Sportveranstaltung aus Wettergründen nicht statt. Die Oberengadiner Seen war damals nicht genügend gefroren.
Die Veranstaltung selbst sei wegen der Absage in der Existenz nicht bedroht, sagte Christian Gartmann, Sprecher der Organisatoren, am Donnerstag an einer Medienorientierung der Behörden in Chur. Bis Ende März wollen die Veranstalter die Sportlerinnen und Sportler darüber informieren, wie die Rückerstattung des Nenngeldes funktionieren wird und welche Beträge zurückerstattet werde können.
Chanlandamarz: Gemeinden entscheiden
Auch die Durchführung anderer Anlässe von überregionalem Charakter im ganzen Engadin, im Münstertal und in den italienischsprachigen Südtälern wird von den Behörden bis und mit 8. März untersagt. Betroffen davon können grössere Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Frühlingsbrauch Chalandamarz vom 1. März sein.
Zuständig für den Vollzug der vom kantonalen Gesundheitsamt erlassenen Verfügung sind die Gemeinden. Für andere Teile des Kantons empfiehlt das Gesundheitsamt, auf grössere Veranstaltungen zu verzichten.
Zustand der infizierten Kinder gut
Den Zustand der beiden Kinder, bei denen im Kanton das Coronavirus nachgewiesen wurde, bezeichnete die Kantonsregierung als gut. Sie seien vorsorglich im Spital. Die Kinder gehören zu einer italienischen Familie, welche im Oberengadin Ferien macht. Sie zeigten Symptome. Weitere Angaben zu den Infizierten würden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht gemacht, sagte Regierungsrat Peter Peyer an der Medienkonferenz.
Die Spitaleinweisung der Kinder erfolgte aufgrund der Weisungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur Isolierung von betroffenen Personen. Im Rahmen des Kontaktmanagements wurden vier Personen zur Beobachtung unter Quarantäne gestellt, davon sind zwei als engste Bezugspersonen der betroffenen Kinder ebenfalls im Spital. Die Testergebnisse dieser Personen sind noch ausstehend.
Neben den beiden bestätigten Fällen gab es am Donnerstag in ganz Graubünden rund 20 unbestätigte Verdachtsfälle sowie sieben Verdachtsfälle, welche sich als negativ erwiesen. Diese Abklärungen laufen über die vom Bund bestimmten Laboratorien. (sda)