Begeistert sind die Bündner Bergbahnbetreiber und Hoteliers: «Überdurchschnittlich gut» sei die bisherige Wintersaison verlaufen, sagte Martin Hug, Präsident des Verbandes Bergbahnen Graubünden, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Neben der hohe Anzahl Sonnenstunden und den guten Schneeverhältnissen sei klar die «wieder gefundene Freude am Wintersport spürbar», sagte Hug.
Bis Ende Februar verzeichneten die Bündner Bergbahnen 6,6 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr. Eine Herausforderung bedeutet das späte Saisonende an Ostern. Trotzdem ist die Stimmung bei den Hoteliers im Hoch. Die neuesten Übernachtungszahlen vom Januar bestätigten das Plus von sechs Prozent im Dezember, sagte Ernst Wyrsch, Präsident von hotelleriesuisse Graubünden.
Rekordwerte in Adelboden-Lenk
Auch im Berner Oberland zeigt man sich mit der zu Ende gehenden Skisaison zufrieden: In der Jungfrauregion nahm die Zahl der Skifahrer-Eintritte gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent auf 987'000 «Skier Visits» zu. Mit dem neuen Grossprojekt V-Bahn will die Wintersport-Destination Jungfrau spätestens ab 2020 wieder zurück in die «Champions League», wie Bahnen-CEO Urs Kessler erklärte.
Gar Rekordwerte verzeichnete Adelboden-Lenk. Bis zum 25. März gab es in diesem Skigebiet rund 1,1 Millionen sogenannte Skierdays – das sind rund sieben Prozent mehr als in der letzten Wintersaison. Der Monat Februar werde mit seinem Wetter-Hoch als «der beste Februar aller Zeiten» in die Geschichte eingehen.
Februar-Sonne rettet Saison
In der Innerschweiz hat das strahlende Wetter im Februar die Saison quasi gerettet. Denn der Start in den Winter sei schwierig gewesen, sagte Peter Reinle, Leiter Marketing der Titlis Bergbahnen auf Anfrage. Ohne künstliche Beschneiung wäre Schneesport von November bis Mitte Dezember nicht möglich gewesen. Bis zum Saisonende lockte das Titlis-Gebiet dann doch noch 497'500 Gäste auf den Berg. Das seien 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr, sagte Reinle.
Obwohl sich der Saisonstart auch in Sörenberg (LU) verspätete, spricht Bergbahnen-Direktor René Koller von einem «sehr guten Winter». Im Februar erreichte sein Skigebiet gar den grössten Umsatz und die meisten Ersteintritte seit 1998. Insgesamt zählten die Bergbahnen rund 300'000 Ersteintritte an 102 Skitagen. Dies entspricht einem Plus von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und auch das Skigebiet Flumserberg (SG) konnte die Ausfälle bis zu den Weihnachtstagen von rund 1,2 Millionen Franken dank hervorragender Verhältnisse im Februar wettmachen, wie Bergbahnen-CEO Heinrich Michel sagte. Er rechnet bis Ende Saison mit rund 3 Prozent mehr Gästen als im Vorjahr.
Zufriedene Verantwortliche im Wallis
Sehr zufrieden mit der Saison ist man im Wallis. Verbier verzeichnet bis zum jetzigen Zeitpunkt ein Wachstum der Skierdays um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie Téléverbier-Direktor Laurent Vaucher auf Anfrage sagte. Es sei eine sehr gute Saison mit sehr guten Schneeverhältnissen gewesen.
Dank des guten Wetters konnte auch das Skigebiet Zermatt die Zahl der Eintritte im Vergleich zum Vorjahr erhöhen, auch wenn noch keine definitiven Zahlen vorliegen. Erfreut zeigen sich die Verantwortlichen über die Auslastung der Hotelzimmer: Diese lag über Weihnachten/Neujahr und von Mitte Februar bis Mitte März bei über 90 Prozent. Über die ganze Saison hinweg rechnet die Sprecherin von Zermatt-Tourismus, Simona Altwegg, mit einer Zunahme von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In Nendaz-Veysonnaz geht man von einer Zunahme der Skierdays von 2,5 bis 3 Prozent aus, Crans-Montana liegt drei Wochen vor Saisonende bereits auf dem gleichen Niveau wie im letzten Jahr. Und die Aussichten für Ostern seien erfolgversprechend, auch wenn die Ferien in diesem Jahr sehr spät kämen, sagte Bergbahnen-Direktor François Fournier. Eine definitive Bilanz werden die Wintersportorte nach Saisonende ziehen. (sda)