Die Kongresshaus Zürich AG hat seinen Betrieb bereits aufgenommen. Der offizielle Kick-off findet dagegen mit dem «Marketing Tag» am 19. August statt, wie Direktor und CEO Roger Büchel auf Anfrage bestätigte.
Das Tonhalle-Orchester Zürich konzertiert derzeit noch in seiner Interimsspielstätte, der Tonhalle Maag. Die Eröffnungskonzerte in der angestammten Location sollen im September stattfinden.
Modernste Technik und klimaneutral
«Ich freue mich riesig darauf, nach diesen ganzen Monaten der Vorbereitung jedes Element im Kongresshaus in Aktion zu erleben», sagt Roger Büchel. «Das neue Kongresshaus ist eine architektonische Ikone, die nach dem Umbau nun Tradition und Moderne auf einmalige Weise vereint, und dies unmittelbar am See.»
Die markanteste bauliche Änderung seitens Kongresshaus ist die Entfernung des Panoramasaals, die nun vom Konzertfoyer wieder freie Sicht auf See und Berge gewährt. Diese Massnahme hat auch das Restaurant im ersten Stock ermöglicht, welches hinsichtlich Terrassengrösse und Panorama in Zürich seinesgleichen suche, wie es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch heisst.
Ganz besonders investiert worden sei zudem in die Eventtechnik und die digitale Vernetzung. Entstanden sei der wohl modernste Veranstaltungsort der Schweiz, der sowohl für kleine Anlässe wie auch für mehrtägige internationale Kongresse, Online- oder Hybrid-Events über «State of the Art»-Technologie verfüge, heisst es in der Mitteilung weiter.
Eine weitere Errungenschaft seitens der Kongresshaus Zürich AG ist die Zertifizierung als klimaneutraler Veranstaltungsort. Roger Büchel freut sich: «Wir sind das erste klimaneutrale Event- und Kongresszentrum der Schweiz. Bei uns hinterlassen Veranstalterinnen und Gäste keinen CO2-Fussabdruck.»
Brillanz wiederhergestellt
Auch Ilona Schmiel, Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft Zürich AG, ist davon überzeugt, dass hier ein kultureller und gesellschaftlicher Leuchtturm entsteht, ein Ort für alle: «Wir wollen allen eine Chance geben, den einzigartigen Klang im Saal zu erleben und an der Kultur teilzuhaben.» Für das Orchester und seinen Music Director Paavo Järvi heisse das vorderhand, sich nach vier Jahren wieder auf die einmalige Akustik einzustellen und die Grosse Tonhalle als Klangkörper neu zu erobern und seinen Namen in die Welt hinauszutragen. [IMG 2]
Erste Tests mit dem Orchester hätten gezeigt, dass die klangliche Brillanz nicht nur beibehalten, sondern gegenüber dem vorherigen Zustand im Zuge des Umbaus wiederbelebt werden konnte – über die Jahre nämlich habe die akustische Strahlkraft des ursprünglichen Saals deutlich abgenommen.
Die Restaurierung der Grossen Tonhalle, eines der grössten Restaurierungsvorhaben in der Schweiz, verfolgte das Ziel einer Annäherung an den Zustand von 1895. Die Echtvergoldungen, die Stuckmarmoroberflächen der Säulen, die Kronleuchter und die auf Leinwand gemalten Deckenbilder aus dieser Zeit lassen den Saal heute wieder glänzen.
Technisch ist ein audiovisuelles Studio hinzugekommen, das den Bedürfnissen nach Streamings bestens gerecht werde, wie die Betreiber mitteilen. Neu in der Grossen Tonhalle ist auch ihre Orgel: In den Ateliers des Orgelbauers Kuhn AG in Männedorf ist sie auf die Bedürfnisse der renovierten Tonhalle Zürich zugeschnitten worden. (htr/pt)