Wer Ferien bucht, tut das heute bevorzugt im Internet. Die grossen Schweizer Reiseveranstalter, wie zum Beispiel Tui Schweiz, halten dennoch am klassischen Reisebüro fest. «Wir setzten ganz bewusst auf das Reisebüro, weil es den direkten Kontakt mit dem Kunden ermöglicht», sagte Tui Schweiz-Chef Martin Wittwer an einer Medienkonferenz in Wallisellen (ZH).
Klar sei jedoch auch, dass sich die Reisebüros verändern müssten, wenn sie eine Zukunft haben sollen. Wie bei Tui diese Zukunft aussehen soll, hat der Reiseveranstalter am Mittwoch vorgestellt. Die Filiale im Glattzentrum wurde als erstes Schweizer Tui-Reisebüro nach dem konzernweiten neuen Shop-Konzept umgestaltet.
Verändert hat sich dabei vor allem, mit welchen Mitteln die Kunden angesprochen werden. Anstatt nur auf grossformatige Ferienplakate, Broschüren und persönliche Beratung setzt das neue Ladenkonzept verstärkt auf Bildschirme, Touchscreens und selbständige Internetsuche.
Tui wolle so die On- mit der Offlinewelt verknüpfen, sagte Wittwer. Dabei soll es künftig keine Rolle mehr spielen, ob der Kunde im Reisebüro oder im Internet bucht. «Der Kunde soll entscheiden, welchen Kanal er benutzt.»
Offensive gegen die Konkurrenz aus dem Internet
Tui hofft unter anderem, einen Teil jener Kundschaft zurückzugewinnen, welche die klassischen Reiseveranstalter in den letzten Jahren an Internetportale verloren haben. Dabei handelt es sich vor allem um junge Kunden, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Die grösste Konkurrenz für Tui sei denn auch nicht Kuoni, sagte Wittwer, sondern Internetanbieter wie booking.com.
Um diesen Anbietern die Stirn bieten zu können, sollen jährlich rund fünf der insgesamt 69 Tui-Reisebüros in der Schweiz nach dem neuen Konzept umgerüstet werden. Die dahinter stehende neue Internettechnik steht allen Filialen bereits jetzt zur Verfügung. (sda/npa)