Die Saison 2021/22 hat für die Skigebiete vielversprechend begonnen, da der vorzeitige Wintereinbruch für gute Schneeverhältnisse sorgte. «Wir sind eine Woche früher als geplant gestartet und wollten damit ein positives Zeichen setzen», sagt René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg AG. Offenbar zur Freude der Saisonkartenbesitzer und Tagesgäste: Aktuell liegen die Zahlen bei den Ersteintritten 188 Prozent über dem Vorjahr.
Früher Schnee und ein paar Wermutstropfen
«Sehr zufrieden» mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zeigt sich auch Sandro Widmer, Leiter Marketing und Sales der Stoosbahnen: «Wir sind sehr gut gebucht. Es gibt nur noch wenige freie Übernachtungsmöglichkeiten.» Der Wermutstropfen: Die Lagerhäuser bleiben hier wegen der Pandemie weitgehend leer – und werden nun an Einzelgäste vermietet. «Das ist schade, denn für Kinder ist es wichtig, den Schnee schätzen zu lernen.»
Früh in die Saison startete auch der Naturpark Gantrisch, «Wärmeeinbruch und starker Regen haben uns über Weihnachten aber leider einen Strich durch die Rechnung gemacht», so Raphael Zahnd, Leiter Tourismus und Angebotsentwicklung. Aufgrund von Personalmangel mussten hier auch einzelne Gastrobetriebe schliessen. Die geltenden Corona-Massnahmen verursachen in den Skigebieten noch immer zusätzlichen Aufwand, vor allem in den Restaurants. Eine Erleichterung dank der anstehenden Lockerungen stimmt die Verantwortlichen optimistisch.
Aber die finanzielle Last der Pandemie ist nach wie vor da. In Sörenberg hat der Cashflow über die vergangenen zwei Jahre um 4,5 Millionen Franken abgenommen, eine Härtefallentschädigung für den Betriebsausfall ist nur bis Ende September 2020 geflossen. «Wir sind in Verhandlungen mit dem Kanton Luzern – die Bürokratie ist sehr gross», sagt René Koller.
Mehr Tagesgäste, mehr Attraktionen
Wie vielerorts erlebt auch der Naturpark Gantrisch wegen Corona eine Zunahme an Schweizer Tagesgästen. Das bringt vor allem in der Besucherlenkung grosse Herausforderungen mit sich und erhöht den Druck auf alle Beteiligten. «Mit der neuen Tourismusstrategie 2030 haben wir nun die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Tourismusentwicklung gesetzt», erklärt Raphael Zahnd. Er möchte, dass Bevölkerung und Gäste vermehrt in das Erlebnis Naturpark Gantrisch eintauchen und den Park auch emotional erleben können. Sei es zu Fuss, auf dem Velo, im Schnee, bei freiwilligen Einsätzen oder im Restaurant.
Auf diese Saison hin sind in den Gebieten auch Attraktionen dazugekommen, die regen Anklang finden. «Neu haben wir auf dem Stoos die grösste Hüpfburg der Schweiz», sagt Widmer. Kinder und Erwachsene können in der Fronalphalle zudem in einen Pool mit über 40'000 Bällen springen. Und im neuen «Fröneli-Winterland» dürfen kleine Schneefans kostenlos Ski fahren, schlitteln und Schneemänner bauen – «und die Eltern beobachten das Ganze von der Sonnenterrasse aus».
Im Gantrisch sind mit dem Obergurnigel-Trail die Schnee- und Winterwanderwege ausgebaut worden; und Langlauf-Kurse auf den 45 Kilometer langen Loipen sind überdurchschnittlich gut gebucht. In Sörenberg vergnügen sich Gäste auf der neuen Schnitzeljagd durchs Skigebiet, der gastronomischen Rundwanderung und dem Fototrail. Besonders stolz ist Koller auf die «Topleistung» der Mitarbeitenden bezüglich des früheren Saisonstarts und der Umsetzung des Covid-Schutzkonzepts.