Die Justizdirektion habe ein horrendes Tempo vorgegeben, kritisierte Landrätin Annalise Russi (Grüne) im Parlament. Deshalb sei keine Zeit geblieben, das Projekt gründlich auf seine Nachhaltigkeit hin zu prüfen. Uri und Ursern brauchten aber keine gigantischen Eintagsfliegen.
Es brauche vielmehr eine gesunde, sinnvolle und massvolle Entwicklung, die langfristig Arbeitsplätze schaffe und sichere, sagte Russi. Ausserdem gehe eine aktuelle Schätzung lediglich von einer zehnprozentigen Zunahme bei den Touristen aus.
Nicht horrend, aber sportlich
Die Schätzung von zehn Prozent sei eine unter vielen, entgegnete Regierungsrätin Heidi Z'graggen. Man könne das Wachstum nicht genau vorhersehen, aber mit zehn Prozent werde es wohl unterschätzt.
Die Justizdirektorin betonte, der Richtplan sei bloss ein Rahmen für die Entwicklung der künftigen Ski-Infrastruktur im Raum Urserntal/Oberalp. Das Projekt sei jedoch von zentraler Bedeutung für einen nachhaltigen Tourismus in der Gotthardregion. Und der Richtplanprozess sei in allen Teilen korrekt gelaufen.
Neue Skianlage gleichzeitig mit Luxushotel eröffnen
Der Zeitplan sei nicht horrend, wohl aber sportlich gewesen, so Z'graggen weiter. Er sei so ausgelegt worden, dass man im Jahr 2013 gleichzeitig mit dem Luxushotel «The Chedi» im neuen Andermatter Resort des ägyptischen Investors Samih Sawiris auch die erste neue Skianlage eröffnen könne.
Man habe eine weitere intensive Arbeitsphase vor sich, meinte Heidi Z'graggen. Aber man werde gemeinsam mit allen Beteiligten versuchen, eine optimale Lösung zu finden. (rom/sda)
skigebiet andermatt
Regierung kontert Gigantismus-Vorwurf
Die Urner Justizdirektorin Heidi Z'graggen hat am Mittwoch im Landrat die Richtplananpassung im Urserntal im Zusammenhang mit dem geplanten Skigebiet Andermatt-Sedrun verteidigt. Von grüner Seite war dem Projekt Gigantismus vorgeworfen worden.