Zahlen nannte der Ägypter im Interview mit der «Sonntagszeitung» allerdings nicht. «Wir sind in unseren Budgets», sagte Sawiris. Im Gesamtjahr 2012 waren laut früheren Angaben lediglich 14 Appartements verkauft worden, nach 28 im Vorjahr.
Weiteren Schub bei den Verkäufen erhofft sich Sawiris von der am 6. Dezember geplanten Eröffnung des Luxushotels Chedi, dem ersten Teil der geplanten Ferienanlage. Diese soll im Endausbau 6 Hotels, 490 Wohnungen, 25 Villen sowie Golfplatz, Skigebiet und Hallenbad umfassen.
Die Eröffnung des Chedi werde helfen, denn potenzielle Käufer von Wohnungen könnten «selber erleben, was in Andermatt entsteht, den vielen Zweifeln zum Trotz». Das 5-Sterne-Hotel sei «der Tatbeweis, dass wir Andermatt touristisch auf eine ganz neue Stufe heben».
Bau der Luxusvillen zentral
Ein zentraler Erfolgsfaktor sei, dass trotz Zweitwohnungs-Initiative die Villen gebaut werden könnten. «Wenn wir sie nicht bauen könnten, wäre unser Geschäftsmodell dahin», sagte Sawiris nachdem der Initiant Franz Weber bereits mit Einsprachen gedroht hatte. Der Kanton und die Standortgemeinde hätten aber bestätigt, dass das Resort ein Gesamtprojekt sei und darum als Ganzes gebaut werden könne.
Der Bund habe dies sogar zur Bedingung bei der Befreiung von der «Lex Koller» gemacht, die Ausländern beim Kauf von Schweizer Immobilien beschränkt. Sollte der Bau der Luxusvillen wider Erwarten verunmöglicht werden, würde Sawiris den Bund auf Schadenersatz für entgangene Gewinne verklagen.
Weniger Geld gebraucht
«Wir haben bisher über 380 Mio. Franken investiert», sagte Sawiris. Der Investor hatte im März nochmals tief in die eigene Tasche gegriffen, um das Projekt durchzuziehen. Er sprang für den mehrheitlich seiner Familie gehörenden Immobilienentwickler Orascom Development ein und kündigte an, mindestens 150 Mio. Franken einzuwerfen.
In der «Sonntagszeitung» sagte Sawiris dazu, er habe vor Kurzem noch einmal 130 Mio. Franken eingeschossen. «Davon haben wir weniger gebraucht als vorgesehen, auch dank den gestiegenen Verkäufen.» Zudem sei er bereit, «20 oder 30 Mio. Franken» aufzubringen, wenn sich die schwedische Firma Skistar doch nicht finanziell an den geplanten Skianlagen beteiligen sollte.
Hinzu kommt, dass erstmals in der Geschichte des Projektes eine Bank einen Kredit gesprochen habe, sagte Sawiris weiter. «Die Urner Kantonalbank, die das Geschehen ja am engsten verfolgt, ist zum Schluss gelangt, dass die Risiken unseres Projektes vertretbar sind.» Laut Sawiris beläuft sich der Kredit auf einige Millionen Franken. (npa/sda)