Dass die Umweltorganisationen ihren Widerstand aufgeben, hat damit zu tun, dass sie diverse Verbesserungen zugunsten des Landschaftsschutzes erwirken konnten, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.

Darin bedauern die beiden Organisationen zwar weiterhin den Eingriff in das Unesco Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch. Zugleich zeigen sie sich überzeugt, mit den erreichten Verbesserungen «eine bestmögliche Optimierung » erreicht zu haben.

Damit dürften die Jungfraubahnen und ihre Partner das Bergbahnprojekt so rasch als möglich in Angriff nehmen.

Mit der V-Bahn schlagen die Jungfraubahnen zwei Fliegen auf einen Streich: Zum einen kann die in die Jahre gekommene Gondelbahn von Grindelwald Grund auf den Männlichen ersetzt werden, deren Konzession ausläuft. Zum anderen soll eine neue Seilbahn, der «Eigerexpress», Touristen und Skifahrer rascher von Grindelwald Grund zur Station Eigergletscher bringen – und von dort hoch zum Jungfraujoch.

Wirtschaftliches Zugpferd
Das Jungfraujoch gilt vor allem in asiatischen Ländern als einer der Höhepunkte einer Schweiz-Reise. Es ist das wirtschaftliche Zugpferd der Jungfraubahnen.

Die zwei V-förmigen Bahnäste haben ihren Ausgangspunkt in in einem neuen Terminal in Grindelwald Grund.

Eine neue Bahnstation ermöglicht einen direkten Zugang zum Bergbahnterminal. Für Autofahrer wird in Grindelwald-Grund ein mit dem Terminal verbundenes Parkhaus mit rund 1000 Plätzen entstehen.

Mit dem Projekt setzten die Jungfraubahnen auf Massentourismus statt auf Qualität, kritsierten die Gegner und scholten den geplanten «Eigerexpress» als «Wäscheleine», welche die Sicht auf die berühmt-berüchtigte Eigernordwand beeinträchtige.

In den Verhandlungen konnten die Umweltverbände unter anderem erreichen, dass zwei Masten tiefer gelegt werden, sowie auch gestalterische Verbesserungen an den Kabinen und an einer Galerie. Dazu kommen Ersatzmassnahmen für den Eingriff in ein naturschützerisch heikles Gebiet. Auch ein Fonds für Nachhaltigkeit wird eingerichtet.

Das Bundesamt für Verkehr gab Ende Mai grünes Licht für den Bau der V-Bahn. Dass die Umweltorganisationen ihren Widerstand wohl aufgeben würden, zeichnete sich ab, denn der Bund erliess mit der Genehmigung zahlreiche Auflagen im Sinne des Natur- und Landschaftsschutzes.

sda/npa