Die Gemeindeversammlung von Andermatt stimmte im März 2013 einer Teilzonenplanrevision zu den Skianlagen zu. Dagegen reichten nun Pro Natura Uri, WWF Uri, VCS Uri, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz SL und mountain wilderness Beschwerde beim Urner Regierungsrat ein, wie die Umweltverbände am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.
Der Zonenplan widerspreche in zentralen Punkten der im Januar erreichten Einigung für eine naturverträgliche Ausgestaltung des neuen Skigebiets zwischen dem Kanton Uri, der Bauherrschaft unter Samih Sawiris und den Umweltverbänden, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Einsprecher verlangen, dass die Grundsätze aus dem Kompromiss auch im Zonenplan berücksichtigt werden.
Insbesondere kritisieren die Verbände, dass die Zonen für Wintersport überdimensioniert seien. Sie fürchten, dass damit eine Hintertür für zusätzliche Pisten offen bleibe.
Zudem solle der Nutzungszweck der Tourismuszonen genauer formuliert werden.Dies soll gemäss den Umweltverbänden eine übermässige touristische Erschliessung des Skigebiets verhindern.
Im Januar einigten sich Samih Sawiris, der Kanton Uri sowie die Umweltverbände in einer Vereinbarung auf einen Kompromiss zur Ausgestaltung des geplanten Skigebiets Andermatt-Sedrun.
Formaljuristische und raumplanerische Fragen
Diese Einigung sei von der Beschwerde nicht betroffen und gelte nach wie vor, hält die Andermatt Swiss Alps AG in einer Stellungnahme fest. Andermatt Swiss Alps AG ist die Gesellschaft, die das neue Resort realisiert.
Die vereinbarte Entwicklung des Skigebietes sei nicht in Frage gestellt, schreibt Andermatt Swiss Alps AG. Bei den kritisierten Punkten handle es sich vor allem um formaljuristisch-raumplanerische Fragen zur Ausgestaltung und Definition des Skigebietes.
14 neue Bahnanlagen geplant
Die Vereinbarung sieht vor, dass im Gebiet Andermatt-Sedrun 14 neue Bahnen gebaut werden, wobei es sich bei der Hälfte um Ersatzanlagen handelt. Die Investitionssumme dürfte rund 130 Millionen Franken betragen.
Die Andermatt-Sedrun Sport AG, die die neuen Anlagen baut, muss die in der Vereinbarung festgehaltenen Änderungen in ihre Gesuche einbauen. Zudem wurde für die weiteren Projektierungsarbeiten ein kooperativer Prozess beschlossen.
Nach dem Ausbau wird das Gebiet Gemsstock bis ins Tal beschneit. Das Gebiet St.Anna-Gletscher bleibt vorerst unangetastet.
Die Erschliessung des Gebietes Nätschen/Gütsch wird verbessert und mittels drei neuen Anlagen Richtung Oberalp mit dem Skigebiet von Sedrun verbunden. Die definitive Linienführung der Piste durchs Fellital ist noch nicht festgelegt.
Als Kompensation zu den neuen Anlagen wird in der Vereinbarung festgehalten, dass in Sedrun die Geländekammer Tgombras unter Schutz gestellt wird. Das stillgelegte Skigebiet Winterhorn bei Hospental (UR) wird zurückgebaut, eine Unterschutzstellung soll geprüft werden. (npa/sda)