Der Vorfall ereignete sich auf der etwa 2300 Meter über Meer gelegenen Steileralp im Hinterrheintal, wie das kantonale Amt für Jagd und Fischerei am Dienstag mitteilte. Zuerst begegnete die Wandergesellschaft zwei erwachsenen Wölfen. Dabei näherten sich die Tiere den Menschen für kurze Zeit bis auf etwa zehn Meter. Wenig später trafen die Wanderer auf vier weitere Wölfe. Dabei dürfte es sich laut der Wildhut um Welpen gehandelt haben. Die Jungtiere folgten der Wandergruppe längere Zeit.
Sie wandten sich erst nach wiederholten Versuchen, sie zu vertreiben, von den Wanderern ab und gesellten sich zu den adulten Wölfen. Die Tiere blieben allerdings noch während längerer Zeit im Blickfeld der Touristen. Bei den Wölfen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das Beverinrudel.
Stehen bleiben und mit fester Stimme sprechen
Wölfe, die in freier Wildbahn aufwachsen und dort leben, seien nicht grundsätzlich gefährlich und würden meist den Kontakt zu Menschen meiden, schrieb das Amt für Jagd und Fischerei in der Mitteilung. Gefährlich könne es werden, wenn sich Wölfe an den Menschen gewöhnten und seine Anwesenheit gar mit Futter in Verbindung bringen würden.
Bei einer Begegnung mit dem Grossraubtier empfiehlt die Bündner Wildhut ruhig stehen zu bleiben und den Wolf mit bestimmter Stimme anzusprechen. Danach soll man sich langsam zurückziehen. Auf keinen Fall soll man sich dem Tier nähern oder es gar verfolgen - auch nicht für Fotos. «Werden die Verhaltensregeln eingehalten, besteht für Wanderer, Mountainbiker oder Tourenskifahrer keine Gefahr», schreibt die Wildhut im Merkblatt «Unterwegs im Wolfsgebiet». Auch für Kinder, die im Wald spielen, bestehe dann kaum eine Gefahr. (sda/lm)