Der Fuchs ist hier Programm. Und bereits in Aktion, bevor der Gast in der Revier Mountain Lodge in Adelboden eintrifft: Foxy heisst der virtuelle Assistent, der beim Öffnen der Website aufploppt und fragt: «Wie kann ich Ihnen helfen?» Dargestellt ist das Tierchen mit einer stilisierten Zeichnung, die zugleich das Logo der Hotelkette bildet. Wer hier übernachten möchte, bucht am besten online und wählt direkt aus, welche Dienstleistungen zum Package dazugehören sollen. Das Frühstück und das Abendessen im Hotel einnehmen oder lieber irgendwo mit einem Lunchpaket unterwegs sein? Muss das Zimmer jeden Tag aufgeräumt werden? Und ist ein Parkplatz nötig?

Viele Gäste besuchen die Region, um zu biken oder zu wandern – das Hotel ist für sie zweitrangig.
Till Dossenbach, Gastgeber in der Revier Mountain Lodge, Adelboden

Bezahlt wird nur, was man wirklich braucht. Somit bleiben die Preise schlank – was das Angebot attraktiv macht. Kurz vor der Abreise erhalten die Gäste eine E-Mail, damit sie direkt online einchecken können. Der Zugangscode für das Zimmer kommt anschliessend per SMS, Karten oder Schlüssel gibt es keine. Natürlich ist es auch möglich, die Formalitäten direkt vor Ort zu erledigen. Allerdings auch hier an einem Computer im Eingangsbereich, denn eine Réception sucht man im Hotel vergebens. [RELATED]

Chief, Mover und Gang-Member
Der grosse, freundliche Holzbau steht mitten im Dorf Adelboden und ist clever in den Hang hineingebaut. So befindet sich der Eingang in der vierten Etage, nach unten und oben erstrecken sich dann jeweils vier Stockwerke. Auf den einen oder anderen Automobilisten wartet hier ganz bestimmt eine Premiere – denn in die Tiefgarage gelangt man nur über einen Autolift.

Zurück im Eingangsbereich – die Wände der Gänge sind alle in Schwarz gehalten –, kommt man sich tatsächlich ein bisschen vor wie in einem Fuchsbau. Und das Maskottchen Foxy begrüsst die Gäste gleich selber als Illustration neben dem Check-in-Terminal.

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Visitenkarte
Hotelname: Revier Mountain Lodge

Ort: Dorfstrasse 37, 3715 Adelboden

Klassifikation: Klassiert als Swiss Lodge durch HotellerieSuisse

Baujahr: 2019/2020 erbaut und im Juni 2020 eröffnet. Der neunstöckige Holzbau steht mitten im Dorf, dort wo früher das Hotel Alpenrose war.

Anzahl Zimmer: 86 von lokalen Schreinern hergestellte Vollholzzimmer mit grossen Panoramafenstern. Die 188 Betten verteilen sich auf verschiedene Kategorien: Smart Cabin, XL Cabin, Family Cabin und Roof Cabin.

Zimmerkosten: Ab 120 bis maximal 280 Franken – die Preisstruktur ist dynamisch.

Auslastung: An den Wochenenden und in der Ferienzeit ist das Hotel meistens zu 100 Prozent ausgelastet, unter der Woche zu 20 bis 30 Prozent.

Zielgruppe: Generation Y und Z sowie alle Junggebliebenen

Restaurant: Im Revier-Restaurant gibt es als Spezialität Fleisch vom Josper-Grill und eine grosse Bierkarte.

Chief vor Ort: Till Dossenbach

Partnerhotels: Revier Lenzerheide GR, Revier Montafon (Österreich), Revier Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)

Besitzer: Die Revier-Hotels gehören zur Schweizer Revier Hospitality Group, einer gemeinsamen Managementgesellschaft der beiden Marken Privà und Revier.

Till Dossenbach ist der Gastgeber im Revier, er führt das Hotel und wird hier Chief genannt. Sein Stellvertreter ist der Mover, und die Mitarbeitenden heissen Gang-Member. «Da unsere Gäste selbstständig einchecken und ankommen, bin ich sicher immer morgens und abends im Restaurant, um sie willkommen zu heissen», erklärt der Chief. Zur Zielgruppe des Hotels gehören vorderhand die Generationen Y und Z – also 40-Jährige und jünger –, aber auch Junggebliebene. «Viele entscheiden sich für einen Aufenthalt mit Biken, Wandern oder Skifahren in der Region und suchen anschliessend ein Hotel», sagt Till Dossenbach. Die Aktivität ist somit der Auslöser für die Reise, die Unterkunft daher eher zweitrangig.

Werben an Festivals und Events
Nach dieser New-Generation-Idee richtet sich auch das Konzept der Revier Mountain Lodge: In den Zimmern gibt es keinen unnötigen Schnickschnack, keine Telefone oder Hotelmappen, keine Schränke oder Kleiderbügel, sondern ein bequemes Bett, Haken an den Wänden und ein Regal, dazu einen TV mit den gängigen Streamingdiensten. «Auch beim Marketing schneiden wir alte Zöpfe ab», so Gastgeber Dossenbach. Prospekte liegen keine herum, stattdessen ist das Hotel aktiv auf den Social-Media-Kanälen, arbeitet mit Influencern zusammen und bewirbt sein Angebot an Festivals und Events, die das Zielpublikum gerne besucht. Bei den 86 Zimmern werden vier verschiedene Grössen unterschieden. Sie wurden alle aus Fichtenholz-Modulen gezimmert und zu einem grossen Teil von einheimischen Handwerkern erstellt. Und dann erst diese Aussicht … In der Smart Cabine, der kleinsten Kategorie, nimmt das Bett den ganzen Raum vor dem wandhohen Fenster ein. Die Bergwelt liegt den Gästen zu Füssen – selbst wenn man sich am Morgen gerne noch etwas länger in die Daunen kuschelt. Unweigerlich entsteht im Kopf wieder das Bild des Fuchsbaus, gemütlich eingepackt und umgeben von wohliger Wärme.

Das Hotel hat mitten in der Corona-Zeit eröffnet, im Sommer 2020. Kein Wunder also, stammten damals 82 Prozent der Gäste aus der Schweiz. Heute sind die Betten während der Wochenenden meistens ausgebucht, unter der Woche ist hingegen mit 20 bis 30 Prozent Auslastung noch Luft nach oben. Wobei der Winter besser läuft als der Sommer. «Wir möchten vermehrt mit Reisegruppen aus dem Ausland zusammenarbeiten», erklärt Till Dossenbach.

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Flexible Strukturen und Mitarbeitende
Als Herzstück des Hotels gilt der Gastronomiebereich mit der Bar, dem Restaurant samt offener Küche, einer Sonnenterrasse und einem Multifunktionsraum – dem sogenannten Fuchsbau. In diesem Bereich ist Meister Reineke allgegenwärtig, sei es als Gemälde an der Wand oder als pelzige Skulptur in einem Holzstrunk. Wer nach einem Tag auf dem Bike oder den Ski hungrig zurückkehrt, findet hier Fleischspezialitäten vom Holzofengrill, aber auch vegetarische und vegane Gerichte. Statt Cola und Fanta werden Getränke von Fritz-Kola serviert, und ein spezielles Augenmerk gilt der umfangreichen Bierkarte: «Andere Betriebe verfügen über eine riesige Weinauswahl, wir machen das Gleiche mit Bier», sagt Chief Dossenbach.

Das kommt beim Publikum an, ebenso die Livemusik, die regelmässig ins Programm gehört. Den Abend gemeinsam ausklingen lassen, etwas essen, sich austauschen. Für das Wohl der Gäste sorgen insgesamt 16 Mitarbeitende; deutlich weniger als in Hotels von vergleichbarer Grösse. Und das ist nur möglich, weil alle überall mit anpacken. «Wir haben ausser bei den Köchen keine fixen Rollenverteilungen», sagt Dossenbach dazu. Das Housekeeping hilft am Abend beim Tischdecken, dafür erhalten sie an Tagen mit grossem Wechsel auch Unterstützung vom Serviceteam. In so einem flexiblen Umfeld zu arbeiten, sei spannend und bereichernd. «Dafür nehmen wir es nicht so genau mit Formalitäten, wenn mal ein Teller von der falschen Seite serviert wird. Das Wichtigste ist, dass sich der Gast bei uns wohlfühlt.» Arbeitspläne, Rezeptsammlung, Ferienwünsche – das alles wird hier papierlos organisiert. Dazu gibts Apps, Bilder zeigen, wie das Frühstücksbuffet (inklusive der vollautomatischen Rühreier-Maschine) aussehen soll oder welche Fundgegenstände in den Zimmern zurückgelassen worden sind.

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Vom digitalen zum analogen Fuchs
Der Chief ist zufrieden, dass er trotz Fachkräftemangel sein Team beisammen hat – und nur wenig Wechsel verzeichnet. Das hat sicher damit zu tun, dass Till Dossenbach den Mitarbeitenden beim Suchen einer Wohnung oder eines Zimmers behilflich ist. Und dass er beim Anstellungsgespräch ganz ehrlich Auskunft gibt: «Hier oben wird niemand glücklich, der grosse Shoppingcenter mag …» Und was gerade für junge Mitarbeitende attraktiv ist: Für insgesamt dreieinhalb Monate bleibt das Hotel im Frühling und im Herbst zu, und trotzdem wird oft mit unbefristeten Arbeitsverhältnissen gearbeitet.

Speziell in Adelboden ist, dass rund 70 Prozent der Arbeiten für denHotelbau im Talvergeben worden sind.
Daniel Renggli, CEO Revier Hospitality Group AG

«One more night», frohlockt ein aufgemalter Spruch im schwarz gestrichenen Gang neben Zimmertüre 816. Oder «Say yes to new adventure» bei der 817. Doch irgendwann kommt immer die Zeit zum Gehen. Es braucht kein Auschecken, kein Schlüsselabgeben – die Formalitäten sind längst online erledigt. Wen es bei der Ankunft vielleicht noch komisch anmutete, dass es so gar keine Réception und Anlaufstelle gibt, der hat sicher längst gemerkt: Alle Mitarbeitenden hier stehen den Gästen mit Tipps und guten Ideen zur Seite, helfen bei Problemen und geben dem digitalen Füchslein ein analoges Gesicht. Somit ist die Réception im ganzen Haus, die Gastfreundschaft an jedem Tisch und in jedem Gespräch.

Auf Expansionskurs
Die Revier Mountain Lodge in Adelboden gehört zur Revier Hospitality Group AG, die drei weitere Hotels in Lenzerheide im Kanton Graubünden, im österreichischen Montafon und in Dubai betreibt. Die allesamt neu erstellten Gebäude beziehen ihren Energiebedarf aus natürlichen Ressourcen (Wasserkraft sowie Fernwärme), es kommen auch immer mehr Fotovoltaikanlagen dazu. «Speziell in Adelboden ist, dass rund 70 Prozent des Hotelbaus innerhalb der Talschaft vergeben wurden», sagt CEO Daniel Renggli. In den kommenden Jahren sind weitere Standorte geplant, bei den meisten laufen gerade die Vorbereitungen oder Bewilligungsverfahren. «Momentan ist in Saas-Fee ein Hotel im Bau, das im Dezember 2024 eröffnet wird.» Und welche Geldgeber stecken dahinter? Dazu sagt Daniel Renggli: «Wir sind eine 100%-Tochtergesellschaft der Fortimo Group.» Dieses Immobilien-Unternehmen aus St. Gallen wird von den Familien Remo und Philipp Bienz geführt.


Modernes Design trifft auf Bergdorf

[IMG 2]Mit der Eröffnung der Stoos Lodge am 15. Dezember 2022 trifft ein modernes New-Generation-Hotel auf ein traditionelles Bergdorf im Kanton Schwyz. Mitten in einem Naturparadies und direkt neben der Weltrekordbahn werden in 101 Zimmern Gäste begrüsst. Das Konzept ist simpel: In der Lodge bekommt man alles, was man wünscht, und bezahlt nur das, was man wirklich braucht. Ob Frühstück, Zimmerreinigung oder Kinderbetreuung, jeder Gast kann den Aufenthalt nach seinen persönlichen Bedürfnissen individuell zusammenstellen. Die ganze Customer Journey ist zudem stark digitalisiert. Von der Buchung über das Self-Check-in und -Check-out beim Hoteleingang bis zum digitalen Zimmerschlüssel auf dem Smartphone. Ein Infopoint ersetzt die klassische Hotelréception und dient als zentrale Anlaufstelle.

stoos-hotels.ch 

Das Beste ausStadt und Land

[IMG 3]Das erste Hotel der Marke Urban Nature liegt in St. Peter-Ording an der Nordseeküste (D); die Lichter Helgolands glänzen wie die Skyline von New York in der Ferne. Es ist ein Ort der Kontraste, der Fantasie und des Träumens. Stadt und Land, Community und Cocooning, Selbstdarstellung und Geborgenheit: «Urban Nature» positioniert sich als polarisierender Lebensraum für moderne Nomaden mit einem urbanen Lebensgefühl. Hier kann von der Backpackerin bis zum neoökologischen Hipster jeder und jede selbst wählen, wie viel Stadt und wie viel Natur er oder sie will. In 91 Zimmern, davon 14 Suiten, vereint das Hotel das Beste aus beiden Welten: das Praktische der City und die Gelassenheit der Natur. Ziel ist es, die Gäste mit positiven Vibes zu feiern und sie über einen kreativen Austausch zu Weggefährten zu machen.

urban-nature.de

Gediegen mit Spa und Gaming-Zone

[IMG 4]Nach dem Wandern oder Biken einen Gang runterschalten: Im Hotel My Tirol in österreichischen Biberwier lässt sich nach einem Tag voller Aktivitäten wunderbar entspannen: im Liegestuhl oder im Pool, in der Sauna oder mit einem kulinarischen Verwöhnprogramm, im hauseigenen Kino oder in der Gaming-Zone. «My Tirol» – das bedeutet einen locker-lässigen Aufenthalt auf 1000 Metern über Meer, die Zugspitze in Sichtweite. Ob es um sportliche Ambitionen, um Zeit mit Freunden und Familie oder um ein entspanntes Relaxwochenende zu zweit geht – das Hotel verbindet Bergerlebnisse mit urbanem Wohn-Style in gut 80 Zimmern. Der Mittelpunkt des Hauses ist die gemütliche Hotelbar My Platzl, wo sich die Gäste gerne in chilliger Atmosphäre treffen, Tipps austauschen und so richtig abschalten können. 

mytirol.com