Der Tourismus leistet einen bedeutenden Beitrag zum Bruttoinlandprodukt der Schweiz. Unser Land lockt jährlich Millionen von Besuchern an, die in Hotels übernachten, lokale Produkte und Dienstleistungen nutzen und substanziell zur Stärkung der schweizerischen Wirtschaft beitragen. Der Erfolg der touristischen Schweiz beruht im Wesentlichen auf ihrer natürlichen Schönheit, einer hochwertigen Infrastruktur, hochstehenden Dienstleistungen und der kulturellen Vielfalt. Was kann die Politik für den Tourismus und die Hotellerie tun?

Rückschau
Erlauben Sie zunächst einen kurzen Blick zurück. Während der Bundesrat im Jahr 2020 landesweit Hotels und Restaurants coronabedingt kurz vor Weihnachten schliessen wollte, hat sich die SVP für deren Offenhaltung eingesetzt. Dasselbe bei den Skiterrassen. Mit hohem medial-öffentlichem Druck konnte erwirkt werden, dass sie nicht geschlossen wurden. Was den Gastrobereich betrifft, konnte ich mit der von über 50 000 Schweizerinnen und Schweizern unterzeichneten Motion «Beizen für Büezer» erreichen, dass Restaurants während des Winter-Lockdowns ihre Türen für in der Kälte arbeitende Handwerker, Monteure und Chauffeure öffnen durften. Diese konnten in der Wärme eine Mittagsmahlzeit einnehmen und die sanitarischen Einrichtungen nutzen. Die SVP hat sich aktiv dafür eingesetzt, die Auswirkungen der Pandemie auf den Tourismussektor zu dämpfen.

Unternehmen benötigen grösstmögliche wirtschaftliche Freiheiten, um Wertschöpfung zu generieren.

Ausblick
Als nachweislich gewerbe- und wirtschaftsfreundliche Partei stehen wir auch künftig für Rahmenbedingungen ein, die zum Ziel haben, dass sich die Tourismus- und die Gastrobranche prosperierend entwickeln können. Rahmenbedingungen sind schlank zu setzen. Dem auswuchernden Staat ist überall dort Einhalt zu gebieten, wo er unnötigerweise regulieren und Vorschriften erlassen will, bürokratische Hürden hochzieht beziehungsweise der «Formularkrieg» Dimensionen annimmt, die (zu viele) interne Ressourcen für nicht wertschöpfende Tätigkeiten absorbieren. [RELATED]

Unternehmen benötigen grösstmögliche wirtschaftliche Freiheiten, um langfristig Wertschöpfung zu generieren, um investieren und innovieren zu können (Infrastruktur, Aus- und Weiterbildung, Digitalisierung). Steuern sind tief zu halten, ebenso Energie- und Lohnnebenkosten. Gerade was die Energiekosten anbelangt, ist aufgrund der Annahme des Klimaschutzgesetzes zu befürchten, dass der Tourismus und die Hotellerie in Form markant steigender Kosten von der Realität rasch eingeholt werden. Nicht zum Vorteil künftiger Gäste, die diese Mehrkosten in Form höherer Preise zu berappen haben.

Regionaler Fokus
In Bezug auf Nachhaltigkeit, Umwelt- und Landschaftsschutz darf der Zubau erneuerbarer Energieträger nicht einseitig die Landregionen und Tourismusdestinationen treffen. Zusätzliche Klima- oder CO₂-Steuern auf Mobilität, Flugtickets oder fossilen Energieträgern lehnen wir strikt ab. Sie würden den Alltag verteuern und folglich die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.

Die Schweiz ist auch berühmt für ihre sattgrünen Alpwiesen. Sie sind ein charakteristisches Merkmal der Landschaft. Sattgrün sind unsere Alpwiesen aber nur dank den Kühen, Ziegen, Schafen und Pferden, die die hoch gelegenen Weiden abgrasen und so zum ökologischen Ausgleich beitragen. Die SVP unterstützt eine heimisch produzierende Landwirtschaft, die auch für den Tourismussektor von grosser Bedeutung ist.

Indem Hotels, Restaurants und andere touristische Einrichtungen lokale Produkte wie Käse, Milch, Fleisch und Gemüse in der Umgebung beziehen, wird nicht nur die regionale Wirtschaft gestärkt, sondern auch der ökologische Fussabdruck verringert. Kleine, lokale Kreisläufe sind anzustreben. Kurze Transportwege sind einerseits umweltfreundlich, anderseits ermöglicht es der regionale Ansatz den Gästen, frische, authentische und qualitativ hochwertige Lebensmittel zu geniessen.

Der Zubau erneuerbarer Energieträger darf nicht einseitig Landregionen und Tourismusdestinationen treffen.

Wenn es der Politik gelingt, entwicklungshemmende Gesetze, Vorschriften und Regulierungen auf ein Minimum zu beschränken und sich die Hotellerie auf wertschöpfende Investitionen, wegweisende Innovationen und das Erbringen höchststehender Dienstleistungen konzentrieren kann, steht einer weiterhin erfolgreichen Entwicklung des Premium-Reiselandes Schweiz nichts im Weg.

Monika Rüegger, Nationalrätin der SVP Kanton Obwalden