Der Verein Bus alpin hat per 1. Januar 2020 die Region Züri Oberland als Neumitglied aufgenommen. Federführender regionaler Akteur ist der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO). Vom DVZO wird seit 1978 eine Museumsbahn auf der Strecke Bauma – Bäretswil – Hinwil zur Freude eines grossen Fanpublikums angeboten.
Das Bus alpin-Projekt sieht vor, ab September die bestehenden Dampfbahnfahrten durch historische Postauto Oldtimer-Busse zu ergänzen. Hiermit können die zwei wichtigen Ausgangspunkte für Wanderungen – Ghöch und die Hulftegg – neu mit dem ÖV erschlossen werden.
Der ökologische Aspekt wurde bei der Aufnahme umfassend geprüft: Zwar stossen historische Postautos mehr Luftschadstoffe aus, sie sind aber im Vergleich zu heutigen Postautos um einiges leistungsschwächer. Ihr CO2-Ausstoss ist daher bei vergleichbarer Transportkapazität deutlich geringer. Zudem sollen mit dem neuen Angebot auch Gäste auf den ÖV umgelenkt werden, welche ohne dieses Angebot mit dem Auto in die Region anreisen würden.
Verein Bus alpin
Bus alpin schafft in Schweizer Bergregionen ÖV-Angebote zur Förderung des naturnahen Tourismus'. Dadurch wird die Wertschöpfung in finanzschwachen Randregionen gesteigert und die Umwelt durch eine nachhaltigere Anreise der Gäste geschont. Die Mitgliedsregionen werden unterstützt bei Betriebsaufbau, Vermarktung und Finanzierung der ÖV-Angebote. Insgesamt werden in den Bus alpin-Regionen jährlich mehr als 140‘000 Fahrgäste transportiert. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte profitiert der ÖV im Berggebiet nicht von öffentlichen Abgeltungen. Nationale Träger des Vereins sind: Netzwerk Schweizer Pärke, PostAuto AG, Schweizer Alpen-Club SAC, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, Verband öffentlicher Verkehr VöV und VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Regionsmitglieder: siehe Auflistung unten mit den Betriebszeiten der Busse. Nationale Sponsoren sind Transa Travel & Outdoor und Migros. Dazu kommen zahlreiche weitere lokale Sponsoren, welche die Busangebote ermöglichen.
Nachdem der Bundesrat am 27. Mai touristische ÖV-Angebote unter Auflagen zugelassen hat, kann die Sommersaison mit etwas Verspätung am kommenden Wochenende in acht Regionen beginnen. Die restlichen Betriebe starten bis anfangs Juli. Bus alpin und seine regionalen Partner haben, laut eigener Aussage, die notwendigen gesundheitlichen Vorkehrungen getroffen.
Dieses Jahr werden die Schweizer und Schweizerinnen wegen der Corona-Pandemie vornehmlich im Inland Ferien machen. Bus alpin erschliesst in Zusammenarbeit mit regionalen Trägern in 18 Bergregionen die schönsten Flecken des Landes, die sonst nur für den Privatverkehr zugänglich wären.
Diese Angebote müssen nun genutzt werden, damit der einheimische Tourismus unterstützt und der motorisierte Privatverkehr auf den ÖV umgelagert werden kann.
Plus 33 Prozent trotz schneearmem Winter
In den zunehmend schneearmen Wintern zeichnet sich eine Konzentration der Gäste auf die höher gelegenen Orte ab. Während der vergangenen Wintersaison gab es in sechs Bus alpin-Regionen ein Angebot. Insgesamt 8‘456 Personen konnten transportiert werden, was einer Steigerung von 33 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordwinter 2018/2019 entspricht.
Die tiefer gelegenen Regionen Chasseral (BE/NE), Gantrisch (BE) und Val-de-Charmey (FR) verzeichneten ein schwächeres Ergebnis aufgrund des mangelnden Schnees. In den beiden Regionen Habkern (BE) und Moosalp (VS) dagegen konnten historische Rekordergebnisse gefeiert werden (Habkern plus 78% und Moosalp plus 56%).
Nicht mehr mitgerechnet wird bei den Winterresultaten die Region Jura vaudois. Dort kann das Busangebot über die beiden Pässe Col du Marchairuz und Col du Mollendruz dank dem erfolgreichen Testbetrieb neu im Rahmen des Regionalverkehrs ganzjährig betrieben werden.