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Jacques Tschumi
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Dossier: Jubiläum
Jacques Tschumi
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Dossier: Jubiläum

75 Jahre Stiftung Tschumi

Die Stiftung Tschumi feiert ihr 75-jähriges Jubiläum und bleibt ein Partner für die Förderung von Talenten in der Hotellerie. Mit Fokus auf Grundausbildung und Talentförderung will sie sichtbarer werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Jubiläum

Thomas Allemann: «​​​​​​​Nun ist es an der Zeit, sichtbarer zu werden»

Vor 75 Jahren wurde der Tschumifonds in eine Stiftung umgewandelt und damit der Weg geebnet, um die Ausbildung in der Hotellerie und Gastronomie noch stärker zu fördern. Thomas Allemann, seit 2022 Geschäftsführer der Stiftung Tschumi, über Nachwuchsförderung und Zukunftspläne.
Julie Freudiger
Thomas Allemann
Thomas Allemann ist Geschäftsführer der Stiftung Tschumi und Leiter Account Management bei HotellerieSuisse.
Thomas Allemann ist Geschäftsführer der Stiftung Tschumi und Leiter Account Management bei HotellerieSuisse. image : zvg
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Thomas Allemann, warum ist die Stiftung Tschumi auch 75 Jahre nach der Stiftungsgründung noch relevant? 
Die Stiftung und davor der Fonds wurden ursprünglich gegründet, um mehr Nachwuchskräfte für eine Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie zu motivieren. Der Fachkräftemangel war bereits damals präsent, wenn auch aus anderen Gründen. Die Finanzierung der Ausbildung sollte daher kein zusätzliches Hindernis sein, sich für diese zu entscheiden. Dasselbe gilt genauso für heute. Doch wir müssen noch viel bekannter werden, um unsere Wirkung zu vergrössern. [RELATED]

Welche Rolle spielt das Schulhotel Regina in Zukunft? 
Als Ausbildungsstätte nimmt das Schulhotel einen zentralen Stellenwert ein. Lange Zeit hat die Stiftung Tschumi den Internatsbetrieb geführt, was aber weder ihre Aufgabe noch Kernkompetenz ist. Seit letztem Jahr verpachtet die Stiftung, als Eigentümerin der Liegenschaft, das Schulhotel an die Hotelfachschule Thun. Das war ein wichtiger Schritt. Nun sind sämtliche Bildungsangebote in der Hand von Leuten, die darauf spezialisiert sind und es kommt alles aus einer Hand. Der Schul- und Internatsbetrieb läuft daher effizienter. Die Stiftung ihrerseits kann sich auf ihre Stärke konzentrieren: die Förderung der Aus- und Weiterbildung.

Was sind die Zukunftspläne der Stiftung Tschumi? 
Einerseits möchten wir uns mehr auf die Grundausbildung konzentrieren. Aktuell setzten wir einen Grossteil unserer jährlichen Förderbeiträge in der höheren Berufsbildung und akademischen Bildung ein. Es muss uns aber gelingen, mehr junge Schulabgänger in die gastgewerblichen Ausbildungsgänge zu bringen. Dazu möchten wir entsprechende finanzielle Anreize schaffen. Andererseits soll die Förderung auf der Stufe der Fachschulen und der Fachhochschule noch mehr in Richtung Talentförderung gehen. Bereits heute müssen die Stipendiatinnen und Stipendiaten einen bestimmten Notenschnitt erreichen. Man könnte aber auch weitere Anreize schaffen, beispielsweise mit einem Preisgeld für eine herausragende Diplomarbeit.

Der Fachkräftemangel war bereits damals präsent, wenn auch aus anderen Gründen.

Was braucht es, um diese Pläne umzusetzen?
Lange haben wir im Stillen agiert. Nun ist es an der Zeit, sichtbarer zu werden. Wir überarbeiten unsere Internetpräsenz und planen, zusammen mit dem Verband an den Berufsmessen präsent zu sein. Ausserdem werden wir die Stiftung den Ausbildungsverantwortlichen in den Betrieben näherbringen, damit diese die anspruchsberechtigen Jugendlichen an uns verweisen. Auch weitere Massnahmen sind denkbar, wir sind hier noch in der Ideenfindung.

Was wünschen Sie der Stiftung zu ihrem Jubiläum?
Ich wünsche der Stiftung, dass sie noch lange wirken darf und mehr jungen Leuten den Einstieg in die Branche ermöglicht sowie Talente fördert. Und somit zugleich versucht, dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Dazu müssen wir als Stiftung aber zu mehr finanziellen Mitteln kommen, denn wir gehen sehr sorgfältig mit dem Stiftungsvermögen um. Es wäre schön, wenn wir mehr Gönner motivieren könnten, uns mit einem Beitrag zu unterstützen oder der Stiftung Tschumi ein Legat zu hinterlassen. Mit vereinten Kräften bewirken wir viel mehr, als wenn jeder für sich allein etwas macht.

Julie Freudiger

Jubiläum

Gemeinschaft, Bildung und Weitblick: Der Alltag einer Lehrerin im Schulhotel Regina

Karin Zimmermann lebt und arbeitet im Schulhotel Regina, umgeben von hunderten Jugendlichen. Für die Berufsschullehrerin ist das Hotel weit mehr als nur ein Arbeitsplatz – es ist auch ihr Zuhause. Sie gibt Einblick in ihren Alltag und erklärt, was das Leben im Schulhotel so einzigartig macht.
Julie Freudiger
Karin Zimmermann
Karin Zimmermann kennt das Schulhotel Regina und dessen Bewohnerinnen und Bewohner in- und auswendig. Seit bald 40 Jahren ist sie dort nicht nur Berufsschullehrerin für Hauswirtschaft, sondern wohnt als eine der wenigen Lehrpersonen auch im Schulhotel.
Karin Zimmermann kennt das Schulhotel Regina und dessen Bewohnerinnen und Bewohner in- und auswendig. Seit bald 40 Jahren ist sie dort nicht nur Berufsschullehrerin für Hauswirtschaft, sondern wohnt als eine der wenigen Lehrpersonen auch im Schulhotel. image : zvg
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«Mir wird nie langweilig. Alle fünf Wochen ändert sich mein Rhythmus, da wieder ein neuer Fachkurs mit anderen Lernenden beginnt. Dabei kann ich den Unterricht so gestalten, dass er möglichst sinnvoll und lehrreich ist. Im Schulhotel Regina trennen wir die überbetrieblichen Kurse nicht vom Schulunterricht – Theorie und Praxis werden kombiniert. Das ist ein grosses Plus. Auch wenn ich seit 37 Jahren unterrichte, erfüllt mich mein Beruf heute noch genauso wie am Anfang. [RELATED]

Die Hauswirtschaft ist viel mehr als einfach nur Reinigung. Wir decken die Wäscherei ab, die Lingerie, den Frühstücksservice, die Grundlagen der Rezeption, den Umgang mit Mitarbeitenden und die Mitarbeiterführung. Es ist eine gute Grundausbildung und öffnet den Weg in viele Richtungen. Ich bin das beste Beispiel dafür: Ursprünglich lernte ich Hotelfachassistentin. Ich habe aber nie aufgehört, mich weiterzubilden, bis ich Berufsschullehrerin wurde.

Seit 1990 unterrichte ich im Schulhotel Regina – ich bin wohl die älteste Bewohnerin in diesem ehrenwerten Haus. Denn wie die Schülerinnen und Schüler wohne ich hier und fahre nur am Wochenende nach Hause. Seit Beginn miete ich dasselbe Zimmer mit einer wunderschönen Aussicht. Ich fühle mich sehr wohl hier. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen pendeln lieber, doch während sie Zeit im Zug oder Auto verbringen, bereite ich den Unterricht vor, gehe an den See oder spazieren. Und ich bekomme das Leben an der Schule mit, das Miteinander. In einer Gemeinschaft zu leben finde ich spannend. Ich bekomme viel mit, aber mich hat das nie gestört. Genau dieses Zusammenleben ist für die Entwicklung der Jugendlichen so wertvoll.

Nebst dem Schulstoff lernen sie viel fürs Leben. Einige müssen das erste Mal ein Zimmer mit einer oder mehreren Personen teilen. Sie lernen Sozialkompetenz, den Umgang miteinander, testen Grenzen aus, teilen Erfahrungen – die Zeit im Schulhotel öffnet ihren Horizont. Das prägt die Jugendlichen. Ich bin der Stiftung 
Tschumi sehr dankbar, dass sie dies als Eigentümerin der Liegenschaft ermöglicht und sich für die Bildung einsetzt. Denn ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen. Die Lernenden auf ihrem Werdegang zu begleiten, empfinde ich als Geschenk. Es ist schön zu sehen, wenn sie ihren ganz eigenen Weg finden.»

Julie Freudiger

Jubiläum Stiftung Tschumi

Fabienne Häner: «Ein Zustupf, ohne den es kaum gehen würde»

Fabienne Häner studiert berufsbegleitend an der Hotelfachschule Thun. Sie jongliert erfolgreich Arbeit und Studium, und findet trotz Doppelbelastung auch mal Zeit für eine Wanderung. Von der Stiftung Tschumi hat sie durch Zufall erfahren – zum Glück.
Julie Freudiger
Fabienne Häner
Fabienne Häner arbeitet als Hotelfachfrau im Hotel Bären in Adelboden und studiert an der Hotelfachschule Thun im letzten Semester. Die Stiftung Tschumi unterstützt sie dabei mit Stipendien. 
Fabienne Häner arbeitet als Hotelfachfrau im Hotel Bären in Adelboden und studiert an der Hotelfachschule Thun im letzten Semester. Die Stiftung Tschumi unterstützt sie dabei mit Stipendien.  image : zvg
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«Ein Studium an einer Hotelfachschule war schon immer mein Traum. Schon als Kind faszinierte mich die Hotellerie und es war mir daher sehr schnell klar, was ich nach der Schule machen wollte. Meine Lehre als Hotelfachfrau absolvierte ich in Adelboden. Und da bin ich auch heute noch, neun Jahre später. Mir gefällt es hier in den Bergen sehr. Die Natur, Wandern, Skifahren, das Dorf und die Menschen halten mich hier oben. Drei Jahre nach meinem Lehrabschluss im Hotel Adler Adelboden erhielt ich von meinen Arbeitgebern die Möglichkeit, an der Hotelfachschule Thun zu studieren – mein Traum ging in Erfüllung. [RELATED]

Seit 2021 studiere ich berufsbegleitend, und arbeite während des Semesters zu 50 Prozent im Hotel, seit letztem Jahr im Hotel Bären an der Rezeption und im Service. Zwar ist es während der Prüfungszeit sehr anspruchsvoll und intensiv, denn ich lerne viel. Besonders streng ist es, wenn die Prüfungen in die Hochsaison fallen und es im Hotel hoch zu und her geht.

Trotzdem ist für mich das berufsbegleitende Studium ideal. Dadurch kann ich das Gelernte direkt anwenden und vor allem bin ich finanziell unabhängiger. Von der Stiftung Tschumi habe ich durch Zufall erfahren, als Schulkollegen davon gesprochen hatten – zum Glück! Ich hatte mich damals beworben und nun bereits zum dritten Mal Stipendien erhalten. Es ist ein wichtiger Zustupf, ohne den es kaum gehen würde.

Im März 2025 schliesse ich die Hotelfachschule ab. Danach? Das lasse ich mir noch offen. Ich kann mir aber gut vorstellen, in einem Saisonbetrieb an einem anderen Ort noch mehr Erfahrung zu sammeln. Auch wenn ich mich in Adelboden sehr wohl fühle. Auf jeden Fall werde ich der Hotellerie treu bleiben, denn ich mag die Abwechslung in meinem Beruf sehr – jeder Tag ist anders und man hat mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun. Aktuell konzentriere ich mich aber erst einmal auf meinen Abschluss. Alles andere wird sich fügen.»

Julie Freudiger

Jubiläum

Stiftung Tschumi: 75 Jahre - und kein bisschen müde

Seit 75 Jahren fördert die Stiftung Tschumi junge Talente in der Hotellerie. Mit Stipendien ermöglicht sie angehenden Fachkräften den Berufseinstieg und bleibt ein wichtiger Partner für die Branche, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
Brigitte Berger Kurzen
Brigitte Berger Kurzen
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Die Stiftung Tschumi wird 75 Jahre alt – als Mensch wäre sie jetzt seit einigen Jahren pensioniert und würde es ruhiger angehen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Die Stiftung ist kein bisschen müde; ihr Einsatz und ihr Engagement sind mehr denn je gefragt. [RELATED]

Seit 75 Jahren fördert die Stiftung Tschumi angehende Hotellerie-Fachkräfte auf allen Stufen. Eine wichtige Unterstützung für die Branche, nicht nur aber auch wegen des akuten Fachkräftemangels. Wir sind auf interessierten und motivierten Nachwuchs angewiesen – es wäre schade und unnötig, wenn es allein an der Finanzierung der Ausbildung scheitern würde.

Das Engagement der Stiftung ist nicht nur für die einzelnen Personen ein Segen, sondern für die gesamte Branche. So hatte mir ein Studierender einst an einem Besuchstag erzählt, dass er nur dank den Tschumi-Stipendien seinen Traum eines Studiums an der EHL erfüllen könne. Die Stiftung macht im Grossen wie im Kleinen einen Unterschied.

Zum Jubiläum wünsche ich der Stiftung und der gesamten Branche, dass wir noch lange vielen jungen Talenten den Einstieg in die Hotellerie ermöglichen können. Als neue Präsidentin ist es mir ein Anliegen, die Stiftung nach 75 Jahren stiller Tätigkeit ins verdiente Rampenlicht zu rücken. Nun ist es an der Zeit, über all das Gute zu reden – und es dabei weiterhin zu tun.

Jubiläum

Die Stiftung Tschumi feiert 75 Jahre Talentförderung

Am 12. Dezember trafen sich Stiftungsräte, Branchenvertreterinnen und -vertreter sowie weitere Gäste im Hotel Bellevue Palace in Bern, um auf das 75-jährige Bestehen der Stiftung Tschumi anzustossen.
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Der Stiftungsrat der Tschumi Stiftung: (hinten) Jacques Biner, ehemaliges Stiftungsratsmitglied, Philippe Zurkirchen, Brigitte Berger Kurzen, Präsidentin des Stiftungsrats, Thomas Allemann, Geschäftsführer, Stephan Maeder, (vorne) Urs Bircher, Vertreter der HF Thun, Tanja Hoffmann, Monique Perrin.
Der Stiftungsrat der Tschumi Stiftung: (hinten) Jacques Biner, ehemaliges Stiftungsratsmitglied, Philippe Zurkirchen, Brigitte Berger Kurzen, Präsidentin des Stiftungsrats, Thomas Allemann, Geschäftsführer, Stephan Maeder, (vorne) Urs Bircher, Vertreter der HF Thun, Tanja Hoffmann, Monique Perrin. image : Christine Strub
image : Christine Strub

Das Jubiläumsapéro der Stiftung Tschumi im Hotel Bellevue Palace in Bern bot nicht nur einen festlichen Rahmen, sondern auch persönliche Begegnungen zwischen Unterstützerinnen und Unterstützern sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Beherbergungsbranche. Die Anwesenden schauten im Rahmen des Jubiläumsapéros gemeinsam auf die Geschichte zurück, die weit vor der Stiftungsgründung 1949 begonnen hat. [RELATED]

In ihrer Begrüssungsrede blickte Brigitte Berger Kurzen, Verbandsleitungsmitglied von HotellerieSuisse und Präsidentin des Stiftungsrats, auf die Meilensteine und Erfolge der Stiftung zurück: «Als neue Präsidentin ist es mir ein grosses Anliegen, die Stiftung Tschumi nach 75 Jahren ins wohlverdiente Rampenlicht zu rücken und über das Gute zu reden – und es dabei natürlich weiterhin zu tun».  

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75 Jahre Stiftung Tschumi

Das Tschumi-Vermächtnis

Die Stiftung Tschumi stärkt seit 75 Jahren den Nachwuchs der Schweizer Hotellerie – ein Engagement, das auf die visionäre Arbeit von Hotelpionier Jacques Tschumi zurückgeht.
Julie Freudiger
Jacques Tschumi
Hotelpionier Jacques Tschumi gründete 1893 die weltweit erste Hotelfachschule – die Ecole hotelière de Lausanne.
Hotelpionier Jacques Tschumi gründete 1893 die weltweit erste Hotelfachschule – die Ecole hotelière de Lausanne. image : zvg
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Die Stiftung Tschumi fördert seit 75 Jahren Fach- und Nachwuchskräfte der Schweizer Hotellerie. Der Blick ins Archiv der htr hotelrevue zeigt: Die Grundidee und das Wirken der Stiftung reicht noch viel weiter zurück. [RELATED]

Mit dem Aufkommen des Tourismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts suchten Hoteliers händeringend nach guten Fachkräften. Der visionäre Hotelier Jacques Tschumi, Geschäftsführer des Lausanne Beau Rivage Palace, gründete deshalb 1893 die weltweit erste Hotelfachschule, die Ecole hotelière de Lausanne.

Die Stiftung Tschumi in Zahlen
15 Millionen Franken betrug das Vermögen der Stiftung Tschumi Ende 2023. Vor 75 Jahren waren es 400'000 Franken.

105 Studierende einer Hotelfachschule der EHL-Gruppe haben 2023 ein Stipendium der Stiftung Tschumi erhalten.

285'000 Franken fliessen jährlich zur Talentförderung an die Hotelfachschulen Thun, Passugg und Lausanne.

1905 folgte der Grundstein für die heutigen Stiftung Tschumi: Ein Legat wird «zur Gründung eines Tschumifonds der Verwirklichung entgegengeführt. Zu diesem Zwecke werden die Herren Tschumi, Kracht und Amsler eingeladen, die Grundprinzipien festzustellen und ein Regulativ auszuarbeiten […]», berichtete Schweizer Hotel-Revue (heute htr hotelrevue) am 22. April 1905.

Nur zwei Monate später beschliesst der Hotelier-Verein (heute HotellerieSuisse): «Der Tschumifonds wird gegründet und geäufnet aus Geschenken und Legaten und dient zur Erhaltung und Förderung der Fachschule des Schweizer Hotelier-Vereins.»

Förderung von Lernenden
Rund 40 Jahre nach der Öffnung ist die Förderung von Lernenden explizit Zweck des Fonds: «Unter dem Namen Tschumifonds besteht ein Spezialfonds des Schweizer Hotelier-Vereins, welcher der Erhaltung und Förderung der fachlichen Fortbildungsschule des Vereins, der Unterstützung unbemittelter Zöglinge, sowie der Förderung der Berufsbildung überhaupt dient.»

Hoffnungsvoll wünscht sich der Hotelier-Verein, «dass nicht nur unsere Mitglieder die Berufsbildung weiterhin unterstützen, sondern dass auch die der Hotellerie nahestehenden Kreise ihre Sympathie und Interessen für die Förderunag eines guten und zahlreichen Nachwuchses bekunden werden.» Ein Wunsch, der heute immer noch aktuell ist.

1949 wandelte der Hotelier-Verein seine vier verschiedenen Vereinsfonds in Stiftungen um, unter anderem den Tschumifonds. Der Originalwortlaut der Stiftungsurkunde: «Der Zweck der Stiftung besteht in der Erhaltung und Förderung der ‹Fachlichen Fortbildungsschule des Schweizer Hotelier-Vereins›, der Unterstützung unbemittelter Zöglinge, sowie in der Förderung der Berufsbildung überhaupt.»

Fortan wurde mit der Stiftung viel erreicht, etwa ein Stipendium «für Söhne aus bergbäuerlichen Familien, um fähigen, strebsamen jungen Leuten aus der Bergbevölkerung den Besuch der Fachschule zu erleichtern». Auch die Lehrlingsausbildung sowie die Ausbildung in der Saisonhotellerie erhielt Unterstützung.

Stiftung soll sichtbarer werden
Laut Thomas Allemann, Geschäftsführer der Stiftung Tschumi und Leiter Account Management bei HotellerieSuisse will die Stiftung künftig sichtbarer werden. Um vermehrt jungen Menschen den Brancheneinstieg zu ermöglichen, brauche es mehr finanzielle Mittel und motivierte Gönner.

«Einerseits möchten wir uns mehr auf die Grundausbildung konzentrieren. Aktuell setzen wir einen Grossteil unserer jährlichen Förderbeiträge in der höheren Berufsbildung und akademischen Bildung ein. Es muss uns aber gelingen, mehr junge Schulabgänger in die gastgewerblichen Ausbildungsgänge zu bringen. Dazu möchten wir entsprechende finanzielle Anreize schaffen. Andererseits soll die Förderung auf der Stufe der Fachschulen und der Fachhochschule noch mehr in Richtung Talentförderung gehen.»

Die Stiftung Tschumi unterstützt Fach- und Nachwuchskräfte mit Stipendien
Die Stiftung Tschumy vergibt Stipendien an Studierende der Hotelfachschulen Thun, Passugg und Lausanne und zahlt auch vereinzelt Beiträge an Lehrmittel für Lernende der Grundausbildung.

Als Eigentümerin des Schulhotels Regina und vergibt die Stiftung Mitgliederbetrieben von HotellerieSuisse einen finanziellen Beitrag für ihre Lernenden im Schulhotel Regina. Lernende, die eine Berufsmatura absolvieren, erhalten die Betriebe einen Pauschalbetrag.

hotelleriesuisse.ch/ausbildungsbeitraeg

Julie Freudiger