Die Schiltornbahn blickt auf ein durchzogenes Geschäftsjahr zurück. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Frequenzen auf allen Anlagen um rund die Hälfte eingebrochen. Das Ausbleiben ausländischer Touristen konnte die Bahn kurzfristig nicht mit mehr Schweizer Gästen auffangen.
Zu gross waren im vergangenen Geschäftsjahr die wetterbedingten Schwankungen bei den Besucherzahlen, wie das Bergbahnunternehmen in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.
Nach einem guten Start in die Wintersaison musste der Skibetrieb aufgrund der Coronavirus-Pandemie für drei Monate eingestellt werden. Erst im Juni ging die Bahn wieder in den Sommerbetrieb.
Gastronomie hat stark gelitten
In den Schönwetterphasen im Juli und August kamen viele Schweizer Gäste aufs Schilthorn, wie das Unternehmen schreibt. Die Herbstferien waren hingegen von Schlechtwetter geprägt. Erst im November sorgte schönes, mildes Wetter wieder für mehr Frequenzen. Besonders stark unter dem Lockdown litten die Gastronomiebetriebe. Deren Ertrag sank gegenüber dem Vorjahr um rund 65 Prozent.
Dank Investitionen in Plexiglas-Trennwände und einem umfassenden Schutzkonzept konnten im 360°-Restaurant Piz Gloria zu Beginn fast 250 Gäste (Normalbetrieb: 350 Gäste) bedient werden. Die Verschärfung der Massnahmen mit Beschränkung der maximalen Gästezahl auf 100 und später auf 50 Gäste, führten aber zu starken Einbussen. Nicht viel besser erging es auch den Shops.
Hotellerie mit positiver Bilanz
Eine etwas erfreulichere Bilanz weist das Unternehmen in der Sparte Hotellerie auf. Während dem Lockdown im Frühjahr 2020 musste das Hotel Alpenruh in Mürren den Betrieb zwar schliessen. In den restlichen neun Monaten des Jahres konnte das 3-Sterne-Hotel die Vorjahreszahlen jedoch halten. Die zentrale Lage unmittelbar neben der Station Mürren, habe sich laut dem Bergbahnunternehmen als wichtiger Vorteil herausgestellt.
Das per 1. Dezember 2019 neu erworbene Hotel Blumental wurde nach dem Lockdown lediglich als Dépendance-Betrieb des «Alpenruh» ohne eigene Küche in Betrieb genommen. Die Hotelzimmer konnten in den Sommerferien gut ausgelastet werden.
Baubeginn noch offen[RELATED]
Trotz Pandemie arbeitet die Schilthornbahn weiter an einem grossen Erneuerungsprojekt. Dieses befindet sich im Bewilligungsverfahren auf der Zielgeraden. Die Bahnverantwortlichen rechnen im Frühsommer 2021 mit der Genehmigung. Den Baubeginn macht das Unternehmen von der Dauer und den kumulierten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abhängig.
Die neue Bahn soll Stechelberg im Talboden in 22 Minuten statt wie bisher 32 Minuten mit dem Schilthorn verbinden. Die Förderleistung wird von 400 auf 800 Passagiere pro Stunde erhöht. Das Umsteigen in Gimmelwald wird entfallen.
Die Generalversammlung des Unternehmens findet am 18. Juni 2021 statt. (sda/npa)