Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes stellt sich nicht grundsätzlich gegen eine Verkürzung der Kontaktquarantäne auf fünf Tage. Dies sagte Tanja Stadler, Präsidentin der Taskforce, am Dienstag vor den Medien in Bern.
Fünf Tage erschienen in der gegenwärtigen Lage als gangbarer Kompromiss zwischen epidemiologischen Erwägungen einerseits und dem Funktionieren der Gesellschaft andererseits, so Stadler.
Die Situation sei ganz anders, als wenn man wie etwa Neuseeland eine Null-Covid-Strategie verfolge, erläuterte die Taskforce-Chefin. Bei einer hohen Inzidenz habe es kaum einen Einfluss, wenn man einzelne Personen zu früh aus der Quarantäne entlasse.
Die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren der Ostschweizer Kantone haben den Bundesrat in einem Brief aufgefordert, die Quarantäne- und Isolationsdauer auf fünf Tage zu reduzieren, wie die Zürcher Regierungsrätin Nathalie Rickli am Wochenende in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» publik machte.
Bundesratsentscheid zu Quarantänedauer am Mittwoch
Der Bundesrat wird am Mittwoch über mögliche weitere Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie entscheiden. Ein wichtiger Diskussionspunkt werde dabei eine allfällige Verkürzung der Quarantänedauer sein, erklärte Bundesrat Ueli Maurer am Montagabend.
Schliessungen seien aber derzeit nicht angezeigt, denn in den Spitälern bleibe es noch ruhig, sagte Maurer in der Sendung EcoTalk von Schweizer Fernsehen SRF. Er selber sei klar der Meinung, dass man Schliessungen vermeiden sollte.
Offensichtlich brauche die Schweiz mehr Intensivbetten. Für künftige Pandemien müsse daher eine Lösung gefunden werden. (sda/npa)