Am 27. Februar feierte das Dunkelrestaurant Blindekuh Basel 20-jähriges Bestehen. Es war ein «Fest der Begegnung und des Dialogs zwischen sehenden und nicht sehenden Menschen», so Johannes Tschopp, Gesamtbetriebsleiter für beide Betriebe in Basel und Zürich. Rund 150 Gäste nahmen am Jubiläumsevent teil, den Katja Haas von Telebasel moderierte.
Der Abend startete mit Basler Klängen: Maurice Weiss, mehrfacher Basler Trommelkönig, sorgte für Schwung, während der Blindenchor «Blindsingers» emotionale Momente schuf. Ein weiteres Highlight war der Auftritt des amerikanischen Tenors Cooper Joseph Kendall, Student der Musik-Akademie Basel und Mitarbeiter der Blindekuh Basel. Musikalisch begleitet wurde der Abend auch von Reto Schäublin und seiner «Saxophonie».
Johannes Tschopp, Andreas Siemer, Leiter Blindekuh Basel, und langjährige Mitarbeitende, gaben Einblicke in die Betriebszahlen: Das Dunkelrestaurant hat bisher rund 185'000 Gäste bewirtet. 17 Personen – von ihnen sechs sehbehindert oder blind – sind im Restaurant fest angestellt. Im Eventbereich werden 15 Aushilfen beschäftigt. Der Umsatz betrug 2024 fast 1,6 Millionen Franken.
«Es sind immense Anstrengungen nötig, um unser Gastronomiekonzept mit konzeptbedingt hohen Personalkosten rentabel auszugestalten und dadurch wertvolle Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte Menschen zu erhalten», betont Stiftungsratspräsidentin Christina Fasser.
Über zwei Jahrzehnte gelebte Inklusion
Das laut eigenen Angaben weltweit erste Dunkelrestaurant Blindekuh eröffnete 1999 im Zürcher Seefeld. Am 28. Februar 2005 kam der Schwesterbetrieb in Basel hinzu. Zusätzlich betreibt die Stiftung in Basel die Halle 7, eine Eventlocation mit Bar und Lounge.
In den Restaurants essen Gäste in völliger Dunkelheit ohne visuelle Reize. Begleitet werden sie von blinden und sehbehinderten Serviceprofis. Die Betriebe beschäftigen heute rund 60 Angestellte – etwa die Hälfte blind oder sehbehindert.
«Die Dunkelrestaurants und weitere Aktivitäten der Stiftung Blindekuh fördern das Verständnis zwischen Sehenden und Nichtsehenden», sagt Stiftungsratspräsidentin Christina Fasser. «Gleichzeitig bieten sie Menschen mit Sehbehinderungen einen sicheren Arbeitsplatz.» (mm)
Impressionen von der Jubiläumsfeier
Über die Blindekuh
Die gemeinnützige Stiftung Blindekuh fördert den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen Sehenden und Nichtsehenden. Dazu entwickelt und unterstützt sie Projekte, die Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte Menschen schaffen. Die Stiftung Blindekuh ist für Sehbeeinträchtigte eine der bedeutendsten Arbeitgeberinnen in der Schweiz. Das bekannteste Projekt, das aus der Stiftung hervorging, ist das beliebte Dunkelrestaurant Blindekuh mit Standorten in Zürich und Basel. Für dieses wegweisende Konzept wurde die Stiftung mehrfach weltweit ausgezeichnet.