Der Vollzug der Transaktion unterliegt ausserdem der Genehmigung durch die Wettbewerbskommission, wie die Luzerner Milchverarbeiterin am Freitag mitteilte. Emmi Frisch-Service ist den Angaben zufolge ein nationales Handelsunternehmen, das seinerzeit aus den Firmen Burra und Interfrais entstanden ist.
Es beliefert rund 4'000 Betriebe (Food-Service, Spitäler- und Pflegeheime, Convenience-Stores, Detailhändler, Grossisten). Historisch hatte das Geschäft den Zweck, Emmi-Produkte an die vielen unabhängigen Betriebe zu liefern, die über andere Wege nicht erreichbar waren.
Insbesondere neue Kundenbedürfnisse hätten nun aber dazu geführt, dass der Konkurrenz- und Kostendruck in diesem Geschäft stetig zugenommen habe und die Gesellschaft damit die kritische Grösse unterschritten habe.
Man habe in den vergangenen Monaten daher verschiedene Möglichkeiten analysiert, um den Fortbestand zu sichern und habe sich nun entschieden, dieses nicht strategische Geschäft mit einem Jahresumsatz von rund 110 Millionen Franken an die Coop-Tochter Transgourmet zu verkaufen. Die rund 160 Mitarbeitenden wechseln gemäss Mitteilung alle zu Transgourmet.
Marge etwas höher
Die Zürcher Kantonalbank geht in einem Kommentar von einem Verkaufspreis von rund 15 Millionen Franken aus. Geschäftsfelder dieser Art seien typischerweise sehr tiefmargig bzw. könnten sogar leicht rot sein. Ein Sondergewinn oder ein -verlust aus der Transaktion sei nicht zu erwarten.
Wegen der schwachen bis eventuell leicht roten EBIT-Marge sollte der Verkauf die EBIT-Marge von Emmi als Ganzes nachhaltig um 10 Basispunkte verbessern, schätzt der zuständige Analyst.
Für den Broker Helvea ist der Verkauf ein «positiver nächster Schritt in die Zukunft» mit positiven Auswirkungen auf die Marge. Der Abschluss der Transaktion sollte noch im ersten Halbjahr über die Bühne gehen, heisst es zudem.
Die Emmi-Aktie büsst aktuell zwar 2,1 Prozent auf 821,50 Franken ein. Sie legte aber am Mittwoch und Donnerstag im Anschluss an gute Wachstumszahlen im 2018 um über 13 Prozent zu. (awp/sda)