Die Regelung gilt ab Mittwoch 23 Uhr, wie der Freiburger Staatsrat am Dienstag am Sitz der Kantonspolizei in Granges-Paccot (FR) vor den Medien bekanntgab. Die Massnahmen seien unerlässlich, um das Fortschreiten der Pandemie einzudämmen.
Gottesdienste und Beerdigungen können nur noch mit maximal 30 Personen stattfinden, Priester nicht inbegriffen. Auch Kundgebungen dürfen nur noch mit maximal dieser Zahl von Personen über die Bühne gehen - sofern sie die Oberamtmänner (Regierungsstathalter) bewilligen.
Staatsratspräsidentin Anne-Claude Demierre sagte, ohne Gegenmassnahmen gerate der Kanton in eine sanitäre Katastrophe. Es gelte nun, alle nicht notwendigen Kontakte zu unterlassen. «Wir müssen eine Weile auf Apéros mit Freunden sowie Festessen verzichten☼, sagte Sicherheitsdirektor Maurice Ropraz. «Denn das sind die Anlässe, welche vor allem zu Ansteckungen führen.»
Die Schulen werden nicht geschlossen. Dort komme es zu relativ wenigen Ansteckungen, sagte Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen. Die Armee wird laut Ropraz im Kanton Freiburg ab Samstag mit 75 Angehörigen der Sanitätstruppen aushelfen.
Auch die Kantone Jura, Genf und Neuenburg haben öffentliche Einrichtungen und andere Infrastrukturen geschlossen. Vor zwei Wochen machte das Wallis den Anfang mit Einschränkungen der Restaurant-Öffnungszeiten und der Schliessung von Kulturstätten.
Am 30. Oktober hatte der Freiburger Staatsrat die Ausserordentliche Lage ausgerufen und die Armee um Hilfe ersucht. Seit dem 23. Oktober sind im Kanton Freiburg Versammlungen von mehr als zehn Personen im öffentlichen Raum verboten und für Gaststätten gilt Sperrstunde 23 Uhr.
Laut Arzt Blondel ist es vor allem bei den traditionellen herbstlichen Kilbi- oder Nachkilbiessen zu Covid-19-Ansteckungen gekommen. Laut dem neusten Situationsbericht des Bundesamts für Gesundheit weist der Kanton Freiburg derzeit 830 laborbestätigte Fälle auf 100'000 Einwohner auf. Das ist Platz vier hinter Wallis, Genf und Jura. (sda)