Die Demonstranten, die eine Schutzmaske tragen mussten, hatten die Erlaubnis der Polizei erhalten, sich auf dem zentralen Place Pury in der Innenstadt zu versammeln, wie der Organisator erklärte. Die Kundgebung sei ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Teilgenommen hätten Vertreter mehrerer Parteien sowie Menschen aus Kultur- und Sportkreisen.
Die Facebook-Gruppe «Wütende Neuenburger Gastronomen» hatte Inhaber von öffentlichen Einrichtungen, deren Kunden, aber auch Besitzer von KMU-Betrieben zur Demonstration aufgerufen. Sie sollten «ihren Zorn gegen das Management der Gesundheitskrise durch die Behörden» ausdrücken.
Laut Gastronomen Laurent Tschanz werden Restaurants als Quelle von Infektionen ins Visier genommen, weil sie als einzige verpflichtet seien, Kontakte ihrer Gäste aufzunehmen. Stecke sich jemand irgendwo an und das Restaurant habe detaillierte Informationen, werde dieses gezwungen, zu schliessen und werde für den Fall verantwortlich gemacht.
Wie in anderen französischsprachigen Kantonen erleben auch die Neuenburger Restaurants die dritte behördlich verfügte Schliessung. Zuletzt hatten die Gaststätten in Neuenburg im Dezember öffnen dürfen, etwas mehr als zwei Wochen lang.
Bis mindestens 22. Januar sind in der Schweiz alle Restaurants geschlossen. Der Bundesrat will am kommenden Mittwoch entscheiden, ob die Schliessung von Restaurants und anderen Freizeitbetrieben bis Ende Februar verlängert werden soll. (sda)