Dies berichteten Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) am Sonntag auf einer Chemiker-Konferenz in New Orleans. Biertrinker müssten sich dennoch keine Sorgen machen, krank zu werden, erklärte der TUM-Brauexperte Mehmet Coelhan, der die Untersuchung leitete.
Die Gefahr einer Alkoholvergiftung sei eine «sehr viel realere Sorge». Dass einige Biere höhere Arsen-Werte enthalten als das zum Brauen verwendete Wasser, ist bereits seit längerem aus Tests bekannt. Über die Ursache hatten Wissenschaftler lange gerätselt.
Die deutschen Forscher untersuchten nun Proben von 140 in Deutschland verkauften Bieren auf Spuren aus Arsen und Blei sowie auf Pestizide, die aus dem für das Brauen verwendeten Getreide stammen könnten. Dabei stellten sie erneut Arsenwerte über dem WHO-Grenzwert von zehn Mikrogramm pro Liter Bier fest.
Filter war die Lösung
Die Lösung fanden sie schliesslich in den Filtern aus Kieselgur, die in Brauereien benutzt werden, um bestimmte Biere von Schwebstoffen zu befreien und sie kristallklar zu machen. Kieselgur ist ein Gestein, das sich aus Schalen urzeitlicher Algen bildete.
«Die Tests ergaben, dass einige Kieselgur-Proben Arsen abgeben», sagte Coelhan. Er betonte zugleich, dass die Wahrscheinlichkeit gering sei, vom Genuss von Bieren krank zu werden, das mit dieser Methode gefiltert sei.
Kieselgur-Pulver wird nach Angaben der Münchner Forscher auch von Winzern und anderen Lebensmittelherstellern als natürlicher Filter eingesetzt. Den Nutzen ihrer Erkenntnis sehen die Experten vor allem darin, die Anwender dafür zu sensibilisieren, dass das Material Arsen freisetzen könne.
Schon einfache Massnahmen wie das Spülen des Kieselgurs mit Wasser könnten das Metall vorab entfernen, teilte Coelhan mit. Darüber hinaus gebe es auch Ersatzstoffe. (npa/sda)