Auf Einladung des luxemburgischen Hotel- und Gastronomieverbandes HORESCA trafen sich Anfang Woche die Spitzenvertreter der deutschsprachigen Hotellerie- und Gastronomieverbände. Mit vor Ort waren auch die beiden Schweizer Branchenverbände hotelleriesuisse und Gastrosuisse. Im Mittelpunkt des Jahrestreffens stand der Informationsaustausch über die aktuellen Entwicklungen im Gastgewerbe. In Zeiten des Facharbeiter- und generell des Mitarbeitermangels standen die in den jeweiligen Ländern geltenden Arbeitszeitbestimmungen im Fokus der Beratungen.

Die Verbände fordern mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung, was auch im Sinne der Mitarbeiter liege. Das Gastgewerbe als personalintensive Branche habe in den letzten Jahren viele zusätzliche Arbeitsstellen geschaffen und sehe sich nun auch angesichts des demographischen Wandels mit der Herausforderung konfrontiert, diese Stellen zu besetzen. Die deutschsprachigen Hotel- und Gaststättenverbände begrüssen daher, dass Österreich aktuell eine neue, flexiblere Gesetzgebung zur Arbeitszeitregulierung auf den Weg gebracht hat.

Mit Blick auf die hohe Arbeitsintensität in der Branche fordern die Verbände konsequenten Bürokratieabbau und warnen zugleich vor rechtsfreien Zonen in der Sharing Economy. Gleicher Rahmen für alle müsse die Devise sein. Deshalb werde auch die Registrierungspflicht für Vermieter in Berlin von den anderen Verbänden begrüsst.

Die Tagungsteilnehmer informierten sich in Luxemburg auch intensiv über die Chancen des UNESCO Programms «Immaterielles Kulturerbe» in Bezug auf die Gastronomie, worunter gleichermassen das Zusammenkommen von Menschen und das Teilen von Traditionen verstanden wird. So gesehen dürfe sich jeder Gastwirt, jeder Koch, jeder Servicemitarbeiter und jede Hilfskraft in der Branche auch als «UNESCO-Botschafter der Förderung von Annäherung, Austausch und Verständnis zwischen den Menschen» verstehen, so die Verbände.

Die gesellschaftliche Bedeutung der Branche sei von ganz besonderer Relevanz: «Ein Dorf ohne Wirtshaus ist arm dran. Unsere Betriebe sind die öffentlichen Wohnzimmer unserer Gesellschaft – in Zeiten der Digitalisierung unverzichtbar für menschliche Begegnung».

Zu den deutschsprachigen Hotel- und Gastronomieverbänden gehören Vertreter aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg, Schweiz und Südtirol.

htr/pt