An der Flimser Gemeindeversammlung vom vergangenen Montag informierte der Gemeindevorstand über den aktuellen Projektstand des geplanten «Nature Retreat Prau la Selva» mit 56 Cabins und rund 230 Betten. Gleichzeitig wurde dem Souverän die Zürcher Firma Gastgeber 3.0 AG als designierter Resort-Betreiber vorgestellt. Hinter der Betreibergesellschaft steckt mit Guglielmo L. Brentel kein Geringerer als der langjährige Präsident von hotelleriesuisse sowie der École hôtelière de Lausanne (EHL). Der erfahrene Stratege und Branchenexperte ist heute Verwaltungsratsmitglied der Flughafen Zürich AG und Präsident von Zürich Tourismus. Die Gastgeber 3.0 AG führt das Wellness Hotel Tenedo in Bad Zurzach (AG) sowie das Hotel Chesa Rosatsch in Celerina (GR). Beide mit je drei Restaurants und als Ganzjahresbetriebe.
Im Rahmen der Gemeindeversammlung gaben Guglielmo L. Brentel und die beiden Geschäftsführer von Gastgeber 3.0 Michael Stutz und Brentels Sohn Guli Brentel erste Einblicke in das Betriebskonzept für das «Nature Retreat Prau la Selva».
Mit dem urbanen Gast als Zielgruppe und Natur-Erlebnissen in einem einzigartigen See-Resort als Alleinstellungsmerkmal rechnet Brentel für das Retreat mit einem Jahresumsatz von 5,5 bis 6 Millionen Franken. Die für das Projekt veranschlagten Investitionskosten von 30 Millionen Franken sollen nach dem Willen des Flimser Gemeindevorstandes von einem privaten Investor getragen werden.
Die Gemeinde schliesst für das Areal einen Baurechtsvertrag ab und erhält einen Baurechtszins. Der Investor seinerseits schliesst mit der Gastgeber 3.0 AG einen Betreibervertrag ab. Gespräche mit potenziellen Investoren seien im Gange, wie an der Gemeindeversammlung bestätigt wurde.
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Machbarkeit gegeben, Ersatzangebote gesichert
Der Gemeindevorstand erläuterte danach den aktuellen Projektstand und die getroffenen Abklärungen sowie den weiteren politischen Prozess. Nach der Projektpräsentation im Dezember 2017 hatte eine politische Diskussion zum Projekt eingesetzt, in deren Verlauf sich verschiedene Interessensgruppen mit Anregungen und Anliegen zu Wort meldeten. In der Folge hat der Gemeindevorstand mit den betroffenen Anspruchsgruppen eingehende Gespräche geführt und deren Anliegen und Rückmeldungen aufgenommen.
Ebenfalls im 2018 liess der Gemeindevorstand von Flims durch die Churer Firma Ecowert eine umfassende Machbarkeitsstudie für das Resort- und Seeprojekt erstellen. Sämtliche Fragen zu Ökologie, Hydrologie, Nutzungen sowie Gewässer-, Natur- und Landschaftsschutz konnten positiv beantwortet werden.
Mit der Rückgabe der Waldhaus Arena durch die Flims Curling & Events GmbH an die Gemeinde hat sich gleichzeitig die Ausgangslage für das Resort-Projekt in wesentlichen Aspekten verändert. Die technische Machbarkeit eines Ersatzangebots in den Bereichen Eislauf/Curling (Freiluft), Tennisplätze sowie Adventure Golf wurde geklärt und bestätigt. Damit sind die Voraussetzungen für eine Aufwertung der Waldhaus Arena mit einem kostendeckenden Gastronomie-Angebot sowie für die Entwicklung zukünftiger Indoor- Angebote geschaffen.
Der Souverän hat das letzte Wort
Im Zusammenhang mit dem Resort-Projekt im Areal Prau la Selva sowie den Ersatzangeboten bei der Waldhaus Arena wird der Flimser Souverän im Verlauf dieses Jahres zu drei Teilaspekten befragt.
Die Abstimmungsvorlagen betreffen den Ausbau der Waldhaus Arena, eine Zonenplanänderung im Areal Prau la Selva/Camping sowie das Vertragsmodell mit der Investitionsgesellschaft.
Reihenfolge und Termine der Abstimmungen sollen laut Gemeindepräsident Adrian Steiger zu gegebener Zeit festgelegt werden. (htr)