Seit November 2016 ist das Hotel Metropol im Thurgauischen Arbon geschlossen. Die Eigentümerin HRS Real Estate AG plant auf dem Areal den Abbruch des Gebäudes und die Realisierung des Projekts «Riva». Das nebst attraktiven Wohnungen in zwei Türmen auch ein Restaurant, eine Bar mit Seeterrasse, ein Saal für bis zu 500 Personen sowie zehn exklusive Hotelzimmer im ersten Obergeschoss vorsieht.
Neues Budget-Hotel geplant
Als Ersatz für das in den 60er-Jahren erstellte «Metropol», soll auf dem ehemaligen Saurer-Areal ein neues Hotel gebaut werden. Das «Werk2» sieht in einem sechsgeschossige Backsteinbau am neuen Hamelplatz, in unmittelbarer Nähe zum Hamel-Gebäude, dem Bahnhof und der Seepromenade, rund 50 Zimmer mit teils Sicht auf den Oberen Bodensee vor.
Angesprochen werden soll eine Kundschaft wie Radfahrer, Familien, Business- und «Budget»-Gäste. Das Hotel im 3-Sterne-Segmet werde laut Baueingabe der HRS im Mai 2016 alle Wünsche eines modernen Freizeit- und Business-Hotels erfüllen. Betrieben werden soll es von der Hotel WunderBar AG aus Arbon.
Im gleichen Gebäudekomplex wie das Hotel entstehen rund 2'600 m2 Mietfläche für Verkauf und Dienstleistung sowie 24 urbane Mietwohnungen mit 2 ½ und 3 ½ Zimmern.
Bausubstanz Metropol schützenswert
Die Realisation des «Riva»- und «Werk2»-Projekts kam jedoch ins Stocken nachdem ein Obergutachten Ende des vergangenen Jahres zum Schluss gekommen ist, das Hotel Metropol sei in seinen ursprünglichen Teilen schützenswert und kann daher nicht Abgerissen werden.
Hingegen seien die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Brandschutz, Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit für den Betrieb als Hotel klar nicht erfüllt. Ebenso von Denkmalschutz ausgenommen sind die nachträglich erstellten Anbauten, welche die heutige Form des Gebäudes mitbestimmen.
Stadtrat wünscht Gesamtschau
Der Arboner Stadtrat hat nun am Dienstag beschlossen, zur Zukunft des «Metropol» umfassende Abklärungen vorzunehmen. So soll einerseits eine städtebauliche Studie erarbeitet werden. Als Ergänzung zu dieser stadtplanerischen Perspektive soll ebenfalls eine Wirtschaftlichkeitsbeurteilung erstellt werden. Abgerundet wird die Gesamtschau durch eine Zusammenstellung von Möglichkeiten zur Umnutzung.
Die Kosten für die Erarbeitung aller drei Studien trägt HRS Real Estate.
Infoanlass im Herbst
Der Stadtrat rechnet damit, dass die erwähnten Studien im Spätsommer vorliegen und dann beurteilt werden können. Im Herbst 2017 will er die Bevölkerung im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen orientieren.
Offen ist gegenwärtig, ob es wie von Vertretern des Stadtparlaments gefordert zu einer Konsultativabstimmung zur Zukunft des Hotels Metropol kommen wird. Stadtparlamentarier schlagen die Durchführung einer Volksabstimmung ohne bindenden Charakter vor, um Klarheit darüber zu schaffen, ob die Mehrheit der Bevölkerung das Hotel als erhaltenswert einstuft oder nicht. (htr/npa)