Im laufenden Jahr gilt es nun die Coronavirus-Krise zu bewältigen. Im Jahr 2019 aber, also noch bevor das Coronavirus ein Thema war, verzeichnete die Parahotellerie hierzulande insgesamt 16,7 Millionen Übernachtungen.
Das sind 0,7 Prozent mehr als 2018, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Dabei seien mit 68,6 Prozent mehr als zwei Drittel der Übernachtungen auf die inländische Nachfrage entfallen.
Die von Schweizer gebuchten Logiernächte wuchsen um 2,4 Prozent auf 11,4 Millionen. Mit Gästen aus dem Ausland gingen sie um 2,8 Prozent auf 5,2 Millionen zurück, wobei Europäer knapp 4 Prozent weniger Übernachtungen buchten.
Zählt man die Zahlen der Hotellerie und der Parahotellerie zusammen, dann ergibt sich in der Gesamtbilanz für touristische Beherbergungen 2019 ein Plus von 1,6 Prozent auf total 56,2 Millionen. Inländische Gäste generierten mit 29,4 Millionen Übernachtungen (+2,7%) etwas mehr als die ausländischen Besucher mit 26,9 Millionen (+0,4%).
Wachstum auf Campingplätzen
In der Parahotellerie entfällt der grösste Anteil der Übernachtungen auf die kommerziell bewirtschafteten Ferienwohnungen. Sie machten knapp 44 Prozent am gesamten Übernachtungsaufkommen aus. Allerdings gingen die Logiernächte in Ferienwohnungen gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 7,3 Millionen zurück. Besonders gross war das Minus mit 7,1 Prozent mit Besuchern aus dem Ausland gegenüber jenem mit Schweizern (-1,1%).
In Kollektivunterkünften, also zum Beispiel Jugendherbergen, nahm die Zahl der Logiernächte dagegen um 4,0 Prozent auf 4,6 Millionen zu. Gestiegen war da die Nachfrage sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Dabei verbrachten die Gäste durchschnittlich 2,4 Nächte in diesen Unterkünften.
Auf den Campingplätzen legten die Übernachtungen gar um 5,0 Prozent auf 3,8 Millionen zu. Hier lag das Wachstum mit Schweizern (+5,7%) etwas höher als mit ausländischen Gästen (+3,4%). Laut dem BFS lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf den Campingplätzen bei 3,2 Übernachtungen.
Erholung im Sommer
Übernachtungszahlen zur Entwicklung im laufenden Jahr legt das BFS noch nicht vor, doch auch in der Parahotellerie werden wegen der Corona-Krise hohe Einbussen erwartet. Denn auch Jugendherbergen und Campingplätze blieben aufgrund der behördlichen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie während Wochen geschlossen.
Immerhin verspricht das Sommergeschäft gut zu werden. Das zeigen etwa die Reservationen beim grössten Camping-Betreiber TCS, der die Tore seiner Plätze am 6. Juni wieder öffnen durfte. Bis Mitte August seien die Campingplätze des TCS schon wieder grösstenteils ausgebucht, liess TCS-Vizedirektor Oliver Grützner vergangene Woche verlauten. Gebucht haben vor allem Schweizer.
Mit einer guten Auslastung rechnet auch der zur Hotelplan-Gruppe gehörenden Ferienhaus-Anbieter Interhome. Insbesondere mit Blick auf die Sommerferien seien die Wohnungen von Interhome in der Schweiz bereits gut gebucht worden, sagte eine Hotelplan-Sprecherin vergangene Woche im Gespräch mit AWP. Ein Trend hin zum Binnentourismus sei bei Interhome auch in Deutschland oder Frankreich zu beobachten. (awp/sda)