Bei Reka, Interhome und den Jugendherbergen herrsche Zufriedenheit, aber keine Euphorie, gab die IG Parahotellerie Schweiz am Donnerstag in einem Communiqué bekannt. Das Wachstum hielt sich mit einem Umsatzplus von 0,9 bis 1,7 Prozent in Grenzen. Allerdings sei die vorangegangene Wintersaison 2017/18 sehr stark gewesen.
So hat der Ferienhausvermieter Interhome, der zum Reiseveranstalter Hotelplan gehört, seinen Umsatz um 0,9 Prozent gesteigert. Damit entspreche das Umsatzplus ziemlich genau dem Gästeplus (+1,1 Prozent). Vor allem Kurztrips in die Berge seien in diesem Winter sehr gut gelaufen, erklärte Interhome-Schweiz-Chef Roger Müller.
Beim Ferienwohnungsanbieter Reka nahm der Umsatz um 1,4 Prozent zu, obwohl die Belegungstage um 3,2 Prozent sanken. «Unsere Gäste haben im Vergleich zum Vorjahr öfter nach höherwertigen Angeboten gefragt, bei denen wir teilweise Preisanpassungen vorgenommen hatten», erklärte Reka-Chef Roger Seifritz. Auch habe man höhere Umsätze mit Zusatzangeboten und -leistungen erzielt.
Einbruch bei Verkauf von Bergbahntickets
Den umgekehrten Trend gab es bei den Schweizer Jugendherbergen (SJH), die den Umsatz nur um 1,7 Prozent erhöhten, während die Übernachtungszahlen um satte 6 Prozent stiegen. Grund dafür ist der Einbruch bei den Verkäufen von Tickets für Bergbahnen, die bisher in vielen Destinationen ausschliesslich direkt an den Kassen der Bergbahnen erworben werden konnten.
Nun hätten viele Bergbahnen auf den Internetverkauf umgestellt. Wichtige SJH-Partner wie die Bergbahnen Lenzerheide oder auch St. Moritz würden die Bergbahntickets massiv günstiger verkaufen, wenn der Gast diese online im voraus für seinen Aufenthalt erwerbe, hiess es.
«Die Verkäufe von Bergbahntickets direkt in den Jugendherbergen sind damit um ein Drittel zurückgegangen», erklärte die neue Chefin der Schweizer Jugendherbergen, Janine Bunte: «Wir verkaufen an der Rezeption nur noch für diejenige Gäste, welche sich nicht im voraus und nicht online bereits ausgerüstet haben, oder in denjenigen Destinationen, in welchen Spezialpackages für Übernachtungsgäste verfügbar sind.» [IMG 2]
Ohne die Zusatzverkäufe für Drittanbieter wie Bergbahnen hätten die Jugendherbergen den Umsatz um 4,2 Prozent erhöht. «Den durchschnittlich erwirtschafteten Umsatz pro Logiernacht konnten wir gegenüber dem Vorwinter dennoch nicht ganz halten», erklärte Bunte.
Wintercamping gefragt
Den grössten Anstieg gab es bei den TCS-Campingplätzen, die knapp ein Viertel mehr Übernachtungen verbuchten. Zum einen habe dies mit einer wachsenden Popularität von Wintercamping zu tun, äusserte sich TCS-Tourismusverantwortlicher Oliver Grützner: «Anderseits fielen Ostern in diesem Jahr auf ein spätes Datum, was aufgrund des schönen Wetters zu sehr vielen Campingaufenthalten führte, die statistisch noch dem Winterhalbjahr zuzuordnen sind.»
Bed and Breakfast Switzerland (BnB) nannte keine Zahlen zum Wintergeschäft. Allerdings seien die Gästebetten gut gefüllt gewesen, erklärte BnB-Geschäftsführerin Dorette Provoost.
Optimismus für Sommersaison
Für die bevorstehende Sommersaison herrscht ebenfalls Optimismus. Bei Reka und den Jugendherbergen seien die Buchungen höher als im Vorjahr. Ein leichtes Minus bei Reservationen und Umsatz registriere zurzeit Interhome, hiess es. Bei BnB gebe es Indikatoren für einen positiven Geschäftsverlauf.
Steil nach oben ging es bei den TCS-Campingplätzen, wo die Onlinereservationen und der Umsatz um rund 60 Prozent in die Höhe schossen. Dies sei die Folge von intensiven Bemühungen, die Online-Buchbarkeit der TCS-Campingplätze zu verbessern. «Die tollen Zahlen sind Beleg dafür, dass unsere modern gestaltete Buchungsplattform immer bekannter wird», erklärte TCS-Verantwortlicher Grützner.
Zur IG Parahotellerie Schweiz zählen Reka, Interhome, TCS Camping, die Schweizer Jugendherbergen sowie Bed and Breakfast Switzerland. (awp sda)