Wer soll den Familienbetrieb übernehmen? Wie können Hotels echte Nachhaltigkeit schaffen? Und wie gehen Mitarbeitende auf die Wünsche der Gäste ein? Die Welt der Hotellerie ist dynamisch, anspruchsvoll und stellt laufend neue Herausforderungen. Ein Coaching kann helfen, den Ist-Zustand zu analysieren, Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden.
Tipps und Tricks vom Profi vermitteln eine Sicht von aussen und ermöglichen einen Wandel von innen. Denn in der Hotellerie steckt viel Entwicklungspotenzial. Wer bereit ist, Herausforderungen proaktiv anzugehen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, kann langfristig erfolgreich sein. Dazu braucht es Netzwerke und externe Expertisen, um von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Und nicht zu vergessen: Die Mitarbeitenden sind das Herzstück jedes Betriebs – eine Investition in ihre Zufriedenheit und Qualifikation lohnt sich immer.
1. Nachfolgeregelung: Wo liegen die Herausforderungen?
Die Übergabe eines Hotels an die nächste Generation oder eine externe Käuferschaft ist oft emotional. Dabei stellen sich zahlreiche Herausforderungen: Die Wahl der richtigen Rechtsform, eine angemessene Bewertung der Immobilie sowie die Entscheidung, ob Betriebs- und Immobilienteil getrennt werden sollen. Auch die Schaffung einer (familieninternen) Holdingstruktur, steuerliche und erbrechtliche Aspekte, die Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs während der Übergangsphase und der Erhalt der Stammkundschaft müssen bedacht werden.
Häufig mangelt es an frühzeitiger Planung und klaren Strukturen, was zu Unsicherheiten führt. Ein weiterer Stolperstein ist die Kommunikation: Unterschiedliche Vorstellungen zwischen den beteiligten Generationen können zu Konflikten führen, besonders wenn strategische oder nachhaltige Themen auf der Agenda stehen.
Tipp: Beginnen Sie frühzeitig mit der Nachfolgeplanung. Ein klarer Zeitplan hilft, Emotionen zu reduzieren und den Fokus auf die Sachthemen zu legen – besonders wenn Sie ein externer Coach dabei unterstützt. Klären Sie steuerliche sowie erbrechtliche Fragen und überlegen Sie sich einen schrittweisen Rückzug, um den Übergang reibungslos zu gestalten. Versuchen Sie loszulassen und den Nachfolgern zu vertrauen.
2. Nachhaltigkeit: Tue Gutes und sprich darüber
Die Hotellerie entdeckt Nachhaltigkeit als wichtigen Wettbewerbsvorteil. Denn Gäste legen zunehmend Wert auf umweltbewusstes Handeln, von der Verwendung regionaler Produkte über energiesparende Lösungen bis hin zu einem guten Abfallmanagement. Viele Hotels haben entsprechende Schritte unternommen, versäumen es jedoch, diese angemessen zu präsentieren. Hier schlummert ein beachtliches Potenzial. Die Kunst liegt darin, Massnahmen glaubwürdig zu vermitteln und gleichzeitig betriebswirtschaftlich sinnvoll umzusetzen.
Tipp: Entwickeln Sie ein ganzheitliches Konzept für Nachhaltigkeit und integrieren Sie es in Ihre Kommunikation. Zertifizierungen wie Swisstainable oder ibex fairstay schaffen Vertrauen. Nutzen Sie gezielt Ihre Website und soziale Medien, um Massnahmen zu präsentieren. Binden Sie die Gäste aktiv ein, zum Beispiel mit CO₂-Kompensationsangeboten.
Ein Coaching kann helfen, den Ist-Zustand zu analysieren, Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden.
3. Mystery Check: Schwerpunkte setzen
Mystery Checks sind ein etabliertes Instrument, um die Qualität eines Hotels objektiv zu bewerten. Sie ermöglichen tiefe Einblicke in das Gästeerlebnis und offenbaren gleichzeitig Bereiche mit Optimierungspotenzial. Der Fokus der Checks sollte auf Freundlichkeit, Servicequalität, Food Waste, Zimmerzustand, Sauberkeit, Reaktionsschnelligkeit und digitalen Prozessen (Guest Journey) liegen. Eine besondere Herausforderung liegt in der Akzeptanz des Feedbacks. Häufig reagieren Teams defensiv auf Kritik, statt sie als wertvolle Chance zur Verbesserung zu verstehen.
Tipp: Involvieren Sie das Team. Teilen Sie die Ergebnisse offen, aber konstruktiv, und setzen Sie konkrete Massnahmenpläne um. Erstellen Sie eine Checkliste für Standards und überprüfen Sie regelmässig, ob diese eingehalten werden.
4. Unternehmensberatung: Buchhalterische, steuerliche und finanzielle Herausforderungen
Viele Hoteliers und Hotelièren kämpfen mit komplexen buchhalterischen und steuerlichen Anforderungen, die Fachwissen erfordern. Eine transparente Kostenkontrolle und die Sicherung der Liquidität sind für betriebliche Entscheide jedoch wichtig. Und eine strategische Planung von Investitionen in Infrastruktur und Nachhaltigkeitsmassnahmen ist unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein häufiges Problem ist die unzureichende Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Finanzen, was zu steuerlichen Nachteilen führen kann.
Tipp: Arbeiten Sie mit erfahrenen Treuhand- und Steuerexperten, die auf die Hotellerie spezialisiert sind. Nutzen Sie digitale Tools wie eine Buchhaltungssoftware, um Prozesse zu automatisieren. Erstellen Sie regelmässig Liquiditätspläne und überprüfen Sie die Kostenstruktur, um Einsparpotenziale zu identifizieren. Nutzen Sie neutrale Fachpersonen für eine Innen- und Aussensicht bei finanziellen und buchhalterischen Themen, aber auch für die Vorsorge.
Dieser Fachartikel ist in Zusammenarbeit mit der Eric Salathé AG entstanden.
Mit den richtigen Fragen zu klaren Lösungen
Der Fachautor ist langjähriger Finanzexperte und Inhaber der «Eric Salathé AG – Der Antwortenfinder». Zu seinem Kundenkreis zählen zahlreiche Gastro- und Hotelbetriebe in der ganzen Deutschschweiz, von Saas-Fee und Zermatt über Interlaken bis Uzwil. Er berät und begleitet sie in Fragen rund um Nachfolgeregelung, Vorsorge und Immobilien.Eric Salathé, Finanzexperte und Gründer Eric Salathé AG – Der Antwortenfinder