Der VJC-Verwaltungsrat hatte in einem am Freitag publizierten Bericht den von Aevis gebotenen Kaufpreis von 250 Franken pro Aktie als zu tief bezeichnet. Er stützte sich dabei auf eine Fairness Opinion, in der eine unabhängige Firma die Aktie bewertete und einen fairen Preis von 300 bis 325 Franken errechnete.
Aevis war damit nicht einverstanden und gelangte an die Übernahmekommission. Diese entschied nun, dass die Fairness Opinion unvollständig sei und ergänzt werden müsse. Die Firma, welche die Einschätzung gemacht hatte, müsse die Eckwerte, die sie als Grundlage verwendete, offenlegen, schrieb sie in der Verfügung.
Den ergänzten Bericht muss die VJC bis am 9. Dezember einreichen. Weitere Anträge von Aevis, etwa das Verbot für eine Publikation der Fairness Opinion, wies die Kommission ab.
Aevis hatte das Übernahmeangebot Ende Oktober vorgelegt. Beim Angebotspreis von 250 Franken stützte sie sich auf eine Analyse des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young, die auf öffentlich zugänglichen Daten basiert.
Die Beteiligungsgesellschaft will den Kauf der Gruppe offiziell machen, wenn die Aktionäre bis Ende Jahr mindestens 51 Prozent der Anteile anbieten.
Aevis befindet sich in den Händen der Investoren Antoine Hubert und Michel Reybier. Sie kontrolliert die Privatspitalgruppe Genolier. (npa/sda)
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