Über 70 Teilnehmende aus Tourismus, Politik und Wirtschaft zählte die zweite Auflage des Hotellerie-Tages vom Hotelierverein der Destination St. Gallen-Bodensee. Für die Organisatoren ein toller Erfolg.
Thomas Kirchhofer, Tourismusdirektor von St. Gallen-Bodensee, eröffnete die Tagung im Hotel Säntispark in Abtwil mit den Worten: «Was bewegt uns, und was bringt uns weiter». Er sprach in seinen Ausführungen von den grossen Herausforderungen, die den Ostschweizer Tourismus in den kommenden Jahren erwarten wird.
Der gebürtige St. Galler zeigte deutlich auf, wo sich die Destinationen noch steigern müssen, und wo er Potential ortet. Beispielsweise beim «Common Sense». Die Aufgaben und Projekte könnten nur gemeinsam mit Erfolg angegangen und umgesetzt werden. Die durchschnittlich tieferen Auslastungszahlen in der Hotellerie müssten zu denken geben und zu neuen Massnahmen ermutigen, so der Touristiker. Er appelliert an die anwesenden Hoteliers Pauschalangebote für kurzfristige Reisen sogenannte «City Breaks» gemeinsam zu entwickeln und am Markt anzubieten.
Alle Anwesenden seien aufgefordert den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und über den Tellerrand zu schauen, also grenzenlos zu denken, schloss Kirchhofer seine Rede ab. [IMG 2]
«Menschen mit verrückten Ideen Sorge tragen»
Otto Steiner, kreativer Erlebnis-Schaffer aus Sarnen, ging bei seiner kurzweiligen Präsentation auf seine Arbeiten ein und brachte die Zuhörer mit seinen gezielten Pointen immer wieder zum Lachen.
Der Gastredner erzählte von den vielen Besucherattraktionen, die er und sein Team seit 1997 planen und umsetzen. Er sprach jedoch auch kritische Worte. «Ich vermisse das gute Land, das ihr Touristiker so gerne propagiert» und meinte damit nicht zuletzt den fehlenden Mut sowie die Bereitschaft, verrückte Ideen in die Tat umzusetzen. Es brauche Erlebnisse die aussergewöhnlich seien und berührende Momente verursachen.
Lobende Worte gab es für die Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen. Speziell die beiden TEK-Projekte (Tourismusentwicklungskonzepte) in den Flumserbergen sowie in Bad Ragaz seien Beispiele hervorragender Zusammenarbeit und Weitsicht aller Beteiligten.
Otto Steiner erläuterte das geplante Heidi-Dorf und zeigte die Potentiale einer «Bad Ragartz» sowie der Inszenierung der Taminaschlucht auf.
Der Wahnsinn werde zunehmen. Es brauche verrückte Aktionen, wiederholte Steiner mit Nachdruck. Manchmal gehöre der Widerspruch zum Leben. Es gibt viele konzeptlose Ideen, die guten Ursprungs sind, jedoch im Verlaufe der Umsetzung an der fehlenden Entschlossenheit und Mut scheiterten, so Steiner. «Tragt den Menschen mit verrückten Ideen und grossem Engagement Sorge», meinte er zum Abschluss. «Sie werden Grenzen überschreiten, um ihre Projekte erfolgreich umzusetzen». Auch hier gelte der «Common Sense» als Mittel zum gemeinsamen Erfolg. (htr)