Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers?
Internationale Erfahrung sammeln und vor allem andere Kulturen kennen lernen und für diese sensibel sein. Denn die Welt wird immer kleiner. Und ein natürliches Lächeln. Ein chinesisches Sprichwort sagt: «When you can’t smile, don’t open a shop.»
Was zeichnet einen guten Hotelier aus?
Der Servicegedanke muss stets zuoberst stehen und im Blut eines jeden Hoteliers sein. Es benötigt sehr viel Flexibilität und «open-mindedness».
Der national und international mehrfach ausgezeichnete Hotelier und schweizerisch-australische Doppelbürger absolvierte die EHL und führte in Asien und Australien namhafte Häuser. 14 Jahre lang war er GM im «Badrutt's Palace». Seit Februar 2018 ist er pensioniert, fungiert aber weiterhin als Delegierter des VR für das Traditionshaus in St. Moritz und ist VR-Vizepräsident des «Trois Rois» in Basel.
Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Einen möglichst ausgewogenen Gästemix mit neuen Märkten, die stark von Schweiz Tourismus bearbeitet werden. Innovative Produkte und neue Angebote mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien/Regionen. Und dass möglichst viele kleinere Familienhotels weiterhin erfolgreich sein können.
Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?
Wenn es zu viel Bürokratie und zu viele regulatorische Vorschriften gibt. Wir müssen flexibel sein und schnell reagieren können.
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Jeder Tag bringt Neues und Unerwartetes. Unser Beruf ist sehr vielfältig. Es gilt immer wieder spannende Herausforderungen zu meistern. Die Internationalität in Hotels und der tägliche Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen und Kulturen sind dabei einzigartig und erweitern den Horizont.
Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
Mitarbeitende sollen sich mit dem Betrieb identifizieren und Ideen einbringen und mittragen können. Das Feuer und die Leidenschaft für das, was wir tun, müssen bei jeder Handlung spürbar sein.
Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?
Am ehesten für Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel, aber eigentlich für beides, da man immer wieder neue Dinge ausprobieren muss.
Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?
Für mich das orgiastische Bankett wie bei Asterix – und am Tag danach die Karotten.
Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?
Wenn ich eine Zeitreise machen könnte, dann mit Johannes Badrutt.
Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?
Da ich schweizerisch-australischer Doppelbürger bin, würde ich wie die Aborigines ein «Walkabout» machen – loslaufen ohne Ziel und sich täglich von Neuem und Unerwartetem inspirieren lassen.
Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?
Ich fühle mich im Wasser und am Boden zu Hause. Ich würde gerne fliegen können, dann hätte ich sicher auch keine Flugangst mehr.
Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?
«Imagine» von John Lennon.
Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Ich habe mich zwischen Medizin und Hotelfach entschieden und bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.
Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?
Im Konfirmandenunterricht haben wir einmal die Türe ausgehängt, weil der Lehrer immer so schwungvoll und schnell den Saal betrat. Sie können sich vorstellen was geschah, als der Lehrer hereinkam… (npa)