Eine App für Camper-Stellplätze mit Live-Verfügbarkeit, die weltweit einzige noch fahrbare Zahnraddampflokomotive und ein fragmentiertes und hybrides Beherbergungssystems: Dies sind einige der diesjährigen Milestone-Gewinner, die heute in Bern ausgezeichnet wurden.

Die feierliche Preisverleihung wurde nebst rund 450 Branchenvertretern auch von Bundesrat Alain Berset besucht, der einige Worte an die Tourismusbranche richtete. Für Stimmung sorgte der Freiburger Gjon’s Tears, Finalist des Eurovision Song Contest 2021.

Der Schweizer Tourismuspreis Milestone ehrt seit 22 Jahren erfolgreich umgesetzte innovative Projekte. Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten setzen diese ein wichtiges Signal, ist es doch die Fähigkeit zur Innovation, die mithilft, dass der Schweizer Tourismus wettbewerbsfähig bleibt. Die heutigen Gewinner setzen daher mit ihren Projekten ein wichtiges Zeichen.

Bewertet und ausgewählt wurden die eingereichten Konzepte von einer fachkundigen Jury unter dem Präsidium von Jean-François Roth (langjähriger Präsident von Schweiz Tourismus) mit Monika Bandi Tanner (Co-Leiterin Forschungsstelle Tourismus CRED-T der Universität Bern), Nadia Fontana-Lupi (Direktorin von Mendrisiotto Tourismus), André Lüthi (VR-Präsident und CEO der Globetrotter Group), Nathalie Seiler-Hayez (Geschäftsführerin Beau-Rivage Palace, Lausanne), Thomas Steiner (Tourismusexperte und Direktor immotour gmbh) und Urs Wohler (Geschäftsführer Niesenbahn AG).


1. Preis «Innovation»: Parkn'Sleep - die Parking-App für Camper

[IMG 2]Vertreten durch: Parknsleep AG, Lukas Imhof, Daniel Jäger, Enrico Mayor, Co-Founders.

Die App zeigt offizielle Camper-Stellplätze mit einer Live-Verfügbarkeit an. Gemeinden und private Anbieter können mit wenigen Klicks ihre Stellplatzangebote im System erfassen und damit ein Einkommen generieren. Der Gast profitiert von legalen und geprüften Plätzen, während der Anbieter die Besucherströme lenken kann und eine faire Entschädigung für den Stellplatz erhält.

Die App überzeugt die Jury durch die einfache Bedienbarkeit und hat sich bereits schnell in der Community verbreitet. www.parkns-leep.eu


2. Preis «Innovation»: Lok Nr. 7

[IMG 3]Vertreten durch: RIGI BAHNEN AG, Frédéric Füssenich, Direktor/ Ivan Steiner, Leiter Marketing und Martin Horath Depotleiter und Lok7-Doktor.

Die weltweit einzige noch fahrbare Zahnraddampflokomotive mit stehendem Kessel wurde aus dem Verkehrshaus Museum geholt, sorgfältig saniert und bringt nun wieder Gäste auf die Rigi. Die Geschichte ist die Inkarnation des 150-Jahre-Jubiläums der Rigi Bahnen und hat ein hohes Medienintenresse auf nationaler und internationaler Ebene ausgelöst. Mit den Pionierleistungen aus der Gründungszeit wird nachhaltig Wertschöpfung geschaffen und die Marke gestärkt.

Die Jury lobt den Durchhaltewillen, mit dem dieses Projekt realisiert wurde und welches sich nun einer grossen Nachfrage erfreut, wodurch der Betrieb finanziert werden kann. www.rigi.ch


3. Preis «Innovation»: Berg & Bett Toggenburg

[IMG 4]Vertreten durch: Toggenburg Tourismus, Max Nadig, Präsident und Christian Gressbach, Geschäftsführer.

Seit 2016 operiert die von Toggenburg Tourismus gegründete Berg & Bett AG als Voll-Service Ferienwohnungsorganisation. Neben 36 Objekten im Portfolio betreibt sie auch die Säntis Lodge, welche das Kernstück des fragmentierten und hybriden Beherbergungssystems darstellt. Das ehemals zum Verkauf stehende Hotel bleibt so der Destination erhalten und bietet den Ferienwohnungsgästen zahlreiche Zusatzdienstleistungen wie Schlüsselservice, Restaurant und Lounge, Freizeitaktivitäten und eine Rezeption als Anlaufstelle.

Die Jury betont den Vorbildcharakter einer Destination, die sich selbst aktiv einbringt, um die kalten Betten warm zu machen. So wird eine kleine Region zum nationalen First-Mover. Zusätzlich entstanden viele lokale Kooperationen, und das Projekt trägt zur Regionalentwicklung bei. www.toggenburg.swiss


Gewinner Förderpreis «Premiere»: Skeacher – der schnelle Skikurs für Spontane

[IMG 5]Vertreten durch: Graubünden Ferien, Patrick Dreher, Direktor Innovation und Erlebnisentwicklung und Mik Häfliger, Leiter Innovationsmanagement und Noldi Heiz, Leiter Skischule Arosa

Ein Skeacher ("Ski-Teacher") ist ein Skilehrer, der oben auf der Piste steht und von den Gästen spontan gebucht werden kann. Gemeinsam mit dem Gast wird dessen Fahrweise analysiert und auf ein bis zwei Abfahrten optimiert. Danach kann optional eine Privatstunde angehängt werden. Der Gast profitiert vom einfachen Zugang zum Angebot, während sich den Skischulen die Möglichkeit bietet, neue Kunden zu gewinnen.

Die Jury sprach sich für dieses Projekt aus, weil die Gründer eine latente Nachfrage entdeckt und ein entsprechendes Produkt dafür geschaffen haben. Das disruptive Angebot verleiht den Skischulen zusätzliche Präsenz auf der Skipiste und garantiert mit den ausgebildeten Skilehrern top Qualität. Durch die tiefe Einstiegshürde können auch Kunden abgeholt werden, die gerne einen kurzen Input möchten, aber niemals in die Skischule gehen würden. Der Wintersport gewinnt dadurch zusätzlich an Attraktivität. www.skeacher.ch


Gewinner «Nachwuchs»: Young Hoteliers Summit

[IMG 6]mit Eva Salhofer, Katherine Nam Lam Law, Clare Lim, Co-Präsidentinnen des Komitees

Der Young Hoteliers Summit (YHS) ist der grösste durch Studierende organisierte Hotelkongress der Welt und findet seit 2010 während vier Tagen im März statt. Jährlich ändert das Organisationskommitee, aber das Ziel bleibt immer dasselbe: Fachleute und Enthusiasten aus der Hotelbranche zu interessanten und aufschlussreichen Diskussionen zusammenzubringen. Der Anlass ist bei vielen Hoteliers ein Fixpunkt in der Agenda.

Die Jury ist überzeugt, dass mit dem jährlich wechselnden Hauptthema Innovation in die Branche dringt. Zudem ist der Anlass ein Vorbild für andere Schulen und gibt den Studierenden Gelegenheit, ein tolles Projekt selbstständig zu begleiten, bei dem sie sich viel Knowhow aneignen können. www.yhsglobal.com


Gewinner «Corona-Sonderpreis»: No plastic gourmet delivery: Lieferdienst Landhaus Liebefeld

[IMG 7]Vertreten durch: Landhaus Liebefeld, Thomas Christen, Geschäftsführer.

2020 entstand im Landhaus Liebefeld der erste "zero waste" Lieferdienst. Das Essen wird ohne Plastik und Verpackungsmaterial auf edlen Porzellantellern frisch angerichtet und direkt zum Kunden geliefert, welcher das Essen in den eigenen vier Wänden geniessen kann. Nach dem Essen werden die leeren Teller wieder abgeholt. Das positive Marketing beflügelte den ganzen Betrieb und hat erheblich zur Motivation der Mitarbeitenden beigetragen.

Die Jury merkte an, dass viele Restaurants während der Pandemie einen Lieferdienst auf die Beine gestellt, um trotz geschlossenen Restaurants Essen an ihre Gäste zu liefern. Die Betreiber des Landhaus Liebefelds sind jedoch die ersten, welche sich der Abfallthematik angenommen haben. Sie konnten eine grosse Stammkundschaft gewinnen und den Betrieb in einer Krisenzeit um eine Dienstleistung erweitern, welche auch nach dem Lockdown bestehen blieb. www.landhaus-liebefeld.ch

Der Corona-Sonderpreis wurde im Jahr 2020 als einmaliger Preis eingeführt. Aufgrund der aktuellen Situation wurde die Auszeichnung für eine aus der Not geborene Massnahme oder Aktion, die Potenzial für nachhaltigen Erfolg hat, nun noch ein zweites Mal verliehen.


Gewinnerin «Lebenswerk»: Eva Brechtbühl

[IMG 8]Eva Brechtbühl ist 1971 in die damalige Schweizerische Verkehrszentrale (heute Schweiz Tourismus) eingetreten. Nach Einsätzen in den Vertretungen von Rom, Toronto, Brüssel und London und dem Aufbau und Leitung einer neuen Informationsabteilung kehrte sie 1996 an den Hauptsitz in Zürich als Bereichsleiterin Public Relations und Verkaufsförderung zurück, dies als Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus.

Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie 37 Jahre für Schweiz Tourismus und ist auch danach dem Tourismus in mehreren Mandatsfunktionen erhalten geblieben (u.a. im Beirat des Verkehrshauses der Schweiz, von 2000 bis 2008 im Beirat des Instituts für Tourismuswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft in Luzern, von 2004 bis 2010 im Verwaltungsrat der Rhätischen Bahn, seit 2008 als Beirätin der Schweizer Berghilfe als Fachexpertin für Tourismusprojekte).

Die Jury zeigte sich beeindruckt von ihrem Optimismus und ihrem Tatendrang. Wenn sie da war, konnten alle Hürden überwunden werden. Eva Brechtbühl ist eine nationale Persönlichkeit, für die es keine Probleme, sondern Lösungen gibt. Sie ist eine emsige Arbeiterin, die das Rampenlicht gerne anderen überlässt. Sie hat eine positive Ausstrahlung, welche andere motiviert und mitreisst.

Der Milestone ist der Schweizer Tourismuspreis und mit insgesamt 35'500 Franken dotiert. Er wird von der htr hotel revue und HotellerieSuisse verliehen und vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO im Rahmen des Innotour-Förderprogramms unterstützt. Der Schweizer Tourismus-Verband STV ist Branchenpartner der Anzeigen Milestones. www.htr-milestone.ch [DOSSIER]