Was braucht es, damit ein Hotelbetrieb 175 Jahre alt werden kann?
Generationen von tollen Mitarbeitenden, eine geschickte Führung, Durchhaltewille, Interesse an der Sache und ganz bestimmt eine Portion Glück.
Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers?
Möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Man kann dabei auch von den Fehlern anderer lernen...
Das Hotel Schweizerhof Luzern wurde im Jahr 1845 erbaut und ist seit 1861 im Besitz der Familie Hauser. Patrick Hauser führt das Traditionshaus gemeinsam mit Bruder Michael Hauser und Direktor Clemens Hunziker in der fünften Generation. Der 58-Jährige ist Mitglied der Verbandsleitung von HotellerieSuisse.
Was zeichnet einen guten Hotelier aus?
Die Leidenschaft, die Freude am Beruf und an der Begegnung mit anderen Menschen und sich nicht zu verstellen, sondern natürlich zu bleiben.
Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Dass er bald wieder an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen kann und dass die Branche weiterhin vereint auftritt.
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Mit den unterschiedlichsten Menschen zusammenzukommen und gemeinsam Erfolge zu erzielen.
Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?
Dass man sich gegenseitig um den Erfolg beneidet und sich diesen nicht gönnen mag.
Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
Für mich kommt es beim Arbeitsplatz nicht auf Tisch oder Stuhl, sondern auf die Chemie an. Die Atmosphäre muss stimmen.
Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
Durch das Vorleben unserer Werte und vor allem durch Natürlichkeit.
Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?
Durch Zeit mit der Familie und das Lesen unterschiedlichster Bücher.
Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?
Ich verschaffe mir einen Überblick, wo sich was befindet.
Welches Hotel inspiriert Sie und weshalb?
Mich inspirieren verschiedene Hotels. Das «Fullerton» in Singapur, das Hawk’s Cay Resort in Florida, das Balboa Bay Resort in Kalifornien, das «Chedi» in Andermatt, das «Montreux Palace» oder das «Suisse Majestic» in Montreux sind Beispiele für Häuser, welche mich mit grossen und kleinen Dingen inspirieren. Häufig steht dabei die Dienstleistung im Zentrum.
Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?
Mein E-Reader.
Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?
Winston Churchill. Nicht, weil er in jungen Jahren ein Gast unseres Hotels war, sondern weil er in einer extrem schwierigen Situation die Bevölkerung dazu motiviert hat, voll und ganz für die Nation einzustehen. Neben vielen Schwächen hat ihn vor allem ausgezeichnet, dass er trotz Widerwärtigkeiten immer wieder angetreten ist, um sich für sein geliebtes Grossbritannien einzusetzen.
Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?
Ich würde eine Reise um die Welt machen, mich für gewisse Vorlesungen einschreiben und viel lesen. Im Vordergrund stünden dabei Vorlesungen im Bereich der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und eventuell Theologie.
Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen – und warum?
Das Klavierspiel – ich habe es nicht über den Blockflötenunterricht hinaus geschafft...
Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Hotelier – ich hatte das grosse Glück, dass ich durch meine Eltern nie in den Beruf oder den Familienbetrieb gedrängt wurde.
Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?
Das wissen nur ganz wenige Eingeweihte!
In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?
Das habe ich mir noch gar nie überlegt, denn mir ist wohl in meinen Schuhen. (og)