Seine Interessen und Hobbys sind vielfältig. Aufgewachsen im Engadin, ist Mark Jacob seit je ein begeisterter Outdoorsportler. Mit Land Rover und Dachzelt reist er an abgelegene Orte. Manchmal geniesst er auch einen Städtetrip und tankt im Kreise seiner Familie neue Energie.
Der EHL-Absolvent trug während sieben Jahren die Gesamtverantwortung für The Dolder Grand, Dolder Waldhaus und Dolder Sports. Danach war er als Head of Brand Culture & Design bei Inter Globe Enterprises für die strategische Neupositionierung eines internationalen Hotelportfolios verantwortlich. Nun ist er zurück an der Front – seit September leitet er das Grand Hotel Les Trois Rois in Basel. [RELATED]
Mark Jacob, Sie waren Managing Director der Dolder Hotel AG. Danach zog es Sie in die Wirtschaft. Was hat Sie jetzt zurück an die Gästefront geführt?
Es ist eine Chance, das Grand Hotel Les Trois Rois in einer spannenden und fordernden Zeit in die Zukunft zu führen. Es hat eine eigene Identität und eine Selbstverständlichkeit, nach der viele Marken streben.
Was haben Sie in Ihr neues Büro mitgenommen?
Nicht viel, aber was mir wichtig ist: ein guter Füllfederhalter. Zudem eine lederne Schreibunterlage, die mir meine Eltern einmal geschenkt haben, Fotos von meiner Familie und Schokolade, für die ich seit je eine Schwäche habe.
dies oder das?
Züri-Gschnätzlets oder Basler Mehlsuppe?
Ich verstehe die Anspielung, lasse mich aber nicht eintüten. Ich bin in Montreal geboren, meine Frau wuchs in Caracas auf, unser Sohn kam in der Bay Area auf die Welt. Unsere Tochter ist die einzige richtige Schweizerin. Die paar Kilometer zwischen Basel und Zürich bedeuten mehr Nähe als Distanz.
Bio-Bike oder E-Bike?
Bio-Bike, und zwar am liebsten mit dem Gravel über Stock und Stein und dabei so richtig dreckig werden. Das ist Abschalten und Erholung pur.
Escape-Room oder Cüpli?
Ha! Eben beides. Erinnert mich an einen Kaderausflug: Escape-Room zum Thema «Casino Royale». Wir gingen im Smoking (Noblesse oblige), und dann gings ins Casino mit Rooftop-Bar. Ein toller Abend!
Abenteuer- oder Strandferien?
Abenteuer! Natur, Wetter, frische Luft und Stille.
Eine Nacht im Tinguely-Museum oder Clubbing im «Nordstern»?
Tinguely … Clubbing war früher.
Das Grand Hotel Les Trois Rois wird renoviert. Was ist geplant?
Wir bauen das Kopfgebäude des Hotels um. Unter der Leitung des renommierten Architekturbüros Herzog & de Meuron entstehen grosszügige Zimmer und Suiten. Darüber hinaus wird ein exklusiver Wellbeing-Bereich geschaffen. Ergänzt wird das Angebot durch lichtdurchflutete und vielseitig nutzbare Eventräume. Es bleibt spannend!
Wie weit ist der Umbau fortgeschritten?
Bereits am 17. Oktober haben wir unsere neue Zigarrenlounge The Council eröffnet: Ein aussergewöhnlicher Raum und ein Herzensprojekt der Architekten Herzog & de Meuron. Die Wandfliesen zum Beispiel wurden von Jacques Herzog in Handarbeit gefertigt.
Welche Herausforderungen bringt der Umbau mit sich, wenn man bedenkt, dass das Luxushotel geöffnet hat?
Da sich die Umbauarbeiten auf den Kopfbau konzentrieren, bleibt der Betrieb im historischen Hauptgebäude weitgehend unbeeinträchtigt. Selbstverständlich wird grosser Wert auf den Schutz der Gäste vor Lärmbelästigungen gelegt. Die aktuelle Herausforderung besteht in der vorübergehend eingeschränkten Zimmerverfügbarkeit. Gleichzeitig geht es darum, die Organisationsentwicklung voranzutreiben und sich auf das neue Kapitel in der Geschichte von «Les Trois Rois» vorzubereiten.
Was erhoffen Sie sich vom Umbau?
Mit dem Umbau sprechen wir neben unseren geschätzten Stammgästen sicher auch eine jüngere Zielgruppe an – Menschen, die hervorragende Architektur und Design schätzen und gleichzeitig hohe Ansprüche an Komfort und perfekten Service haben.
Sie haben einmal gesagt, dass Sie die Gäste immer wieder überraschen wollen. Ist das heute noch möglich?
Unsere Gäste wollen mehr als essen und schlafen. Sie wollen aus ihrem Alltag ausbrechen und ein bisschen Showtime geniessen. Für uns als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das eine Bühne, auf der wir die Unbeschwertheit und Leichtigkeit des Seins zelebrieren: gute Momente, die es nur einmal gibt. Das verstehe ich unter Überraschung.
Das ‹Cheval Blanc by Peter Knogl› ist ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal unseres Hauses.
Wie wichtig sind grosse Fine-Dining-Namen wie Peter Knogl für die Luxushotellerie?
Das Restaurant Cheval Blanc by Peter Knogl ist ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal unseres Hauses. Mit seiner herausragenden Küche zählt es nicht nur zu den besten Restaurants der Schweiz, sondern nimmt auch weltweit eine Spitzenposition ein. Diese Exzellenz verleiht dem gesamten Hotel eine besondere Anziehungskraft.
Die Logiernächtezahlen in Basel haben sich von der Corona-Krise nicht so gut erholt wie in anderen Städten. Betrifft das auch Ihr Hotel?
Bei uns spüren wir keinen Nachfragerückgang und freuen uns über eine gute Auslastung.
Sie stammen aus einer Hoteliersfamilie, Ihre Eltern führten das Suvretta House in St. Moritz. Interessieren sich auch Ihre Kinder für die Hotellerie?
Als Eltern stellen wir fest, dass die Berufswahl den Jugendlichen heute mehr abverlangt als früher. Es gibt mehr Möglichkeiten als noch vor 30 Jahren. Wir möchten unsere Kinder ermutigen, eine Laufbahn einzuschlagen, die ihren Neigungen entspricht – ich sehe durchaus Talent für die Hotellerie.