Rosa Ilmer, Sie haben die Geschäftsleitung von Ibex Fairstay übernommen. Was hat Sie dazu motiviert?
In meinen früheren Tätigkeiten in der Gastronomie und Hotellerie habe ich mich darauf konzentriert, Projekte zu entwickeln, die den Tourismus nachhaltig beleben. Nachhaltigkeit bedeutet für mich nicht nur Verantwortung. Ich sehe sie vor allem als eine enorme Chance für Wachstum und Innovation. Als ich mich näher mit Ibex Fairstay beschäftigte, wurde mir klar: Hier kann ich all meine Erfahrung, mein Wissen und meine Leidenschaft in eine sinnstiftende Aufgabe einbringen. Es war Liebe auf den ersten Blick!

Warum ist das Zertifikat von Ibex Fairstay kein Papiertiger?

Wenn wir eine Aus- oder Weiterbildung beginnen, geht es uns nicht ausschliesslich darum, ein Stück Papier zu erhalten. Unser Ziel ist es, zu lernen, zu verstehen und besser zu werden. Das gilt auch für Ibex Fairstay. Der Zertifizierungsprozess ist ein gemeinsam erarbeiteter Massnahmenkatalog. Dieser Ansatz führt nicht nur zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit, sondern auch zu wirtschaftlichem Erfolg: Unternehmen werden wettbewerbsfähiger, stärken die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden und gewinnen das Vertrauen ihrer Gäste. Das Ziel ist ein gesundes, nachhaltiges Unternehmen, von dem alle profitieren: das Unternehmen selbst, die Mitarbeitenden und die Region.

Ab nächstem Jahr weiten wir unser Angebot auf die Gastronomie aus.

Wo steht Ibex Fairstay heute?
Wir haben inzwischen rund 150 Beherbergungsbetriebe auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit begleitet, unterstützt und zertifiziert. Ich habe ein Unternehmen vorgefunden, das durch hohe Professionalität und Schweizer Präzision überzeugt. Das stetige Wachstum verdankt Ibex Fairstay dem visionären Gründervater Roland Zegg, der schon vor vielen Jahren mit Hartnäckigkeit, Geduld und Mut die zentrale Bedeutung von Nachhaltigkeit im Tourismus erkannt hat.

Was sind Ihre mittelfristigen Ziele?

Wir sind das führende Nachhaltigkeitslabel für Beherbergungsbetriebe in der Schweiz. Das wollen wir nicht nur bleiben, sondern uns entwickeln. Ab nächstem Jahr weiten wir unser Angebot auf Gastronomiebetriebe aus. Das Pilotprojekt, das wir zusammen mit Gastro Graubünden, unseren Partnern und der Innotour-Förderung lanciert haben, wird bis Ende Jahr erfolgreich abgeschlossen sein. Methodisch sind wir bestens gerüstet, und der Markteintritt ist der nächste Schritt, den wir mit Respekt, aber auch mit viel Motivation angehen. Ich habe selber 15 Jahre lang mit viel Freude ein Gastronomieunternehmen geführt – wir sprechen die gleiche Sprache, verstehen die Herausforderungen der Branche und können unsere neuen Kunden genau dort abholen, wo der Schuh drückt. Diese Erweiterung ist eine spannende Ergänzung unserer Geschäftsfelder.