«Die Situation ist immer noch äusserst fragil», sagte Patrick Mathys, stellvertretender Leiter Übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien. Immerhin steige die Zahl der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen weiter an – um wie viel, sei aber nicht zuverlässig zu beziffern.
Ob die bislang erwartete Verdoppelung der Mutationen-Zahl innerhalb von sieben bis zehn Tagen tatsächlich nicht zutreffe, wie es derzeit erscheine, sei ebenfalls nicht abschliessend zu beantworten. Zu erwarten sei aber, dass diese Mutationen dominant werden.
«Schutzkonzepte können eine Ansteckung nicht verhindern»
Schutzkonzepte können die Pandemie nicht verhindern und eine Ansteckung mit dem Coronavirus stoppen. Dies gab Patrick Mathys zu bedenken. Deshalb sei eine Öffnung von Restaurants und Läden nicht bedenkenlos möglich.
Warum denn mit strengen Schutzmassnahmen diese Orte nicht doch geöffnet werden könnten, war Mathys zuvor von einer Journalistin gefragt worden. Denn: in Lebensmittelgrossläden würden sich ja auch zahlreiche Personen auf engem Raum begegnen. Lebensmittelgeschäfte seien für das tägliche Leben wichtiger, war die Antwort von Mathys.
Ohne jegliche Massnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus und seiner Mutationen würde die Reproduktionszahl auf 3 steigen, sagte Mathys auf die Frage, was passieren würde, wenn die Landesregierung völlig untätig bliebe. Das hiesse: eine einzelne infizierte Person würde drei weitere anstecken und die Ausbreitung würde sich rasant beschleunigen. Gegenwärtig bewegt sich der sogenannte R-Wert bei knapp 0,9. (sda og)